— 232 — bis 1695, Traugott Graf von Kuefstein 1695—1704, Max Gandolph Steyrer 1705—1726, Georg Heißerer 1726—1742, Joh. Jak. Felix Ritter Reichsedler von Regenheim 1742—1762, Philipp Ludwig Baußart von Sonnenfeld 1762—1764, Johann Karl von Khönig 1765—1767, Markus Zehentner 1767—1786, Kaspar Riederich 1787—1788, Ignaz Schiffermüller 1788—1806, Ignaz Rechberger 1806—1816, Franz Pichler 1816—1825, Johann Guglmair 1826 bis 1837, Leopold Steinsailer 1838—1840, Johann Michael Fürlinger 1841—1852, Augustin Rechberger 1852—1859, Matthias Lucht 1859—1863, Ignaz Mitter 1863—1869, Johann Tröger 1869—1889, Michael Klambauer 1889-1895, Johann Trauner 1895-1899, seither Franz Mitter schiefthaler. Die Kirche in Waizenkirehen. Die heutige Kirche dürfte um das Jahr 1500 im gotischen Stil erbaut worden sein, doch läßt sich von der ursprünglichen Bauform nur wenig mehr erkennen, da sie durch Brände (1704 und 1738) große Schäden erlitt. Das gotische Gewölbe mit den Säulen wurde entfernt und ein Rundgewölbe eingebaut, der Turm um ein Stockwerk erhöht und mit einem hohen Dache versehen und im Jahre 1739 an der Epistelseite die Kreuzkapelle mit der Gruft angebaut. Der ganze Umbau nahm zehn Jahre in Anspruch. Im Jahre 1753 stiftete Johann Max Kaiser; Handelsmann in dem Hause Nr. 58, den Kreuzaltar. Der sterbende Christus, die schmerz¬ hafte Mutter Maria mit Johannes sind treffliche Bildhauerarbeiten. Bei dem Brande im Jahre 1738 war auch der im Jahre 1640 aufgestellte Hochaltar in Flammen aufgegangen. Der aufgestellte neue Hochaltar wurde vom Dechant Ignaz Schiffermüller (1788 bis 1806) vollständig renoviert und mit einem schönen Tabernakel versehen. Ihm hat auch die Kirche kunstreiche Gemälde vom Maler Johann Schmidt von Krems zu verdanken: Das Hauptaltar¬ blatt St. Petrus und Paulus (Patrone der Kirche), das Seitenblatt Maria Hilf, die Auferstehung Christi und die Geburt Christi. Das letztgenannte war Schmidts letzte Meisterarbeit.1) , x) Der niederösterreichische Landesarchivar Dr. Mayer hielt kürzlich (im April 1904) in der Versammlung der Leo - Gesellschaft in Wien, wie ich der „Oesterreichischen Volkszeitung" entnommen habe, einen interessanten Vortrag über Martin Johann Schmidt (genannt „Kremser Schmidt"). Der Redner schilderte den Lebenslauf des berühmten vaterländischen Meisters und gab eine Charakteristik der zahlreichen Werke Schmidts, die ihren Stoff aus der Apostelgeschichte und Heiligenlegenden schöpften, wobei Schmidt mit Vorliebe lebensvolle, dramatische Handlungen malte. Die Zahl seiner Bilder ist, wie der Vortragende bemerkte, schwer abzuschätzen, denn sie befinden sich nicht nur bei uns, sondern auch in Eußland und Polen und selbst in Niederösterreich ist noch so mancher Schmidt zu entdecken und richtig zu stellen. In Wien befinden sich echte Schmidts in der Kirche Sankt Anna, in der Gumpendorferkirche, in der Karmeliterkirche und in der Prä¬ latenkirche in Mölkerhof, außerdem zwei Gemälde in der Akademie der bildenden Künste. Ueberaus reich an echten Schmidt-Bildern ist das Stift Seitenstetten. Dr. Mayer schloß mit der Mitteilung, daß sich am hundertsten Todestage des vaterländischen Malers (28. Juni 1901) ein Komitee gebildet habe, das den fruchtbarsten Meister seinerzeit an der Stätte seines Wirkens in Krems ein Denkmal errichten wolle. Der Verfasser.