Volltext: Grenzbeschreibungen von Landgerichten des Inviertels

[389] 
Grenzbeschreib ungen. 
697 
mit Possn und Andern allein anmassen, aber ihnen dasselb die Paurn in 
der Latein nit guet sein lassen und derowegen gar pfenden wollen, auch 
sie damit abwendig gemacht. 
Danne von der hievor geschriebnen Straswalcher Kirchstigl und 
dem dabei ligunden Marchstein an geet das Land March in den Graben 
neben der Straswalcher Gründ fort bis zum Wisanger Gattern und ain 
Schritt oder zwainzig darfür hinauf, alsdann zwerchs übern Partweg, so 
zu der Staindorfer Kreitgründ gebraucht wird, wieder in Graben und im 
selben fort zu ainer Hainpuechen und bis zu der berürten Staindorfer 
Kreitstigl, folgunds gleich über die Straß an ein Holz in ain große 
Aichen. 
Daneben ist auch zu merken, daß entzwischen obermelts March¬ 
steins, auch der ßeutwalcher und Straswalcher Neugereuter Gründ ein 
Fahrtweg und frei offner uneingefangner Grand, welcher hinauf bis zu 
obgemelten Aichen geet und über dreissig Schritt prait, vorhanden ist 
und sich desselben vermüg der alten Paurleuth Anzaiget die Straß walcher 
und ander Salzburger sowol als die ßeutwalcher mit Possung der darauf 
steenden Aichen, auch Daraufschlagung mit gebürender ßeverenz ze 
■■ * ■ /* i? 
schreiben des Yiehs gebraucht und jederzeit durch einander für ain frei 
offne Gemain gehalten, also daß solcher Grund halb Bayr: und halb Salz- 
burgerisch sein soll. 
Kachmals von bestirnter Aichen geet das March in die verhandene 
vorder Merge|grueben, und von dannen auf übern Aichpichl zu der En- 
haltinger Gründ werts in zwo nacheinander steend groß Aichen und in 
Eitlesgattern, auch den dabei ligunden Graben, von deme bis zu etlichen 
bei einander steenden Aichen, volgunds mer in einen Graben und das 
darbei ligent Hag, alsdann in solchen fort auf und auf zwischen der 
Weitwisn zu ainem Eck eines Hagen und andern Gestaudachs, von deme 
hinum in einen Zaun, und alsdann in demselben gar hinaus bis zu der 
Thanhamer Gattern. 
In solchem Holz, auch der Weitwisen seind ebenmessig zwischen 
den ßeutwalchern als Bayr: und den Enhaltingern als Salzburgerischen 
Unterthanen allerlei Irrungen verhau den gwest, also haben ausser Vor¬ 
wissen und ohne Beisein der Bayr: und Salzburgerischen Obrigkeit von 
merer ßuhe und Verhütung wegen allerlei Uneinigkeiten sie sich selbst 
ungeverlichen vor 18 Jarn miteinander güetig verglichen und March ge¬ 
macht und fürgenommen, in welchen aber die Bayrischen bishero sonder¬ 
lichen mit einem Wasser, welches ihnen die Salzburgerischen nit mer auf 
ihr Gebür der Weitwisen folgen lassen wollten, höchlich en beschwert worden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.