Volltext: Schärding [5]

Figur. Nach Einlangen der Bewilligung kam aber 
eine Kommission, bestehend aus dein Schärdinger 
Landrichter Johann Achilles Jlsung, dein Schärdinger 
Kirchherrn und zugleich Dechant Menzinger und den 
Abgeordneten der Stadt Schärding unter Führung 
des Schärdinger Stadtkämmerers Jakob Creuzer 
einstimmig zu dem Beschluß, daß nran „anstatt der 
verwilligten Figur einen Chor zu einem Kirchlein 
in forma Maria Einsiedel (welcher nicht viel nrehr 
als die verwilligte Figur kosten würde) erbauen" 
wolle. Im Oktober 1651 berichtete der Landrichter 
an die Regierung nach Burghausen, daß er „gleich 
anr nächsten Tage nach diesein Beschluß sich mit dem 
Stadtkämmerer Creuzer hinaus verfügt und im 
Beisein des welschen Maurermeisters Christoph 
Iuggali und deö Schärdinger Stadtmaurermeisters 
Hans Pr inner den Chor und das künftig vor 
habende Langhaus auögestcckt, aber dabei befunden 
habe, daß man vor allem den Platz räumen und 
die sich zeigenden Steine brechen müsse, damit man 
auch künftig das Langhaus desto füglicher erbauen 
möge." Im August 1656 berichtete Jlsung wieder, 
daß zwar „im Steinbruch nächst dem Heilbrunnen 
ein Chor angefangen sei, daß aber dieser Chor zu 
klein und unförmlich, auch nicht in die rechte Schnur 
gesetzt sei als daß nur ein kleines Kapellerl daraus 
zu richten sein würde." Jlsung schlug einen Kirchen- 
bauplatz auf der Höhe vor. In dem Chor wurde 
1661 schon seit längerer Zeit durch den Seyfried- 
berg'schen Benefiziaten in Schärding mit „Genehmi- 
gung des Passauer Bischofs täglich celebriort, sonder 
lich aber alle Sonn- und Feiertag eine Ordinari- 
Messe gehalten." Das Märchen dort (Bild I»/k8)ist 
1662 datiert. 1661 waren in Brunnenthal an 
die 1500 fl verbaut worden, aber doch noch an die 
3700 fl Barschaft samt einem ziemlichen Vorrat an 
Stein nnd Kalk vorhanden. Trotzdem verweigerte 
der Geistliche Rat die Bewilligung zum Bau der 
geplanten Wallfahrtskirche wegen noch unzureichender 
Mittel. Die Pläne für die neue Kirche hatte Christoph 
Iugall (übliche Schreibweise in den Bauurkunden!) 
längst fertig; der kurfürstl. Rat Ernst P o st w i r t hatte 
letztwillig für ein Altarblatt 300 fl legiert und daher 
ließen die Testamentsexekutoren und der Schärdinger 
Dechant Joh. Adam Menzinger „durch Matthias 
L e tt e n b i ch l e r, einem berühmten Maler (Hofmaler) zu 
Passau, welcher zugleich dieser Orten (Schärding) 
auf etliche Meil Wegs herum unterschiedlich viel 
vornehme Arbeit gemacht" eine Visier des Haupt 
altars verfaflen, welche der neue Schärdinger Land 
richter Joh. Ferd. Graf v. P r e y s i n g bereits Ende 
des Jahres 1666 dem Geistl. Rat vorlegte. Noch 
immer beanstandete der Geistl. Rat den zu hohe» 
Kostenaufwand für den Kirchenbau. Am 25. April 
1667 berichteten der Landrichter Graf Preysing und 
Dechant Menzinger neuerlich, daß man zur Ersparung 
der Kosten den Bau etwas kleiner aufführen lassen 
wolle, worauf der welsche Baumeister Christoph 
Zu gal l und der Schärdinger Iimmermeister 
Sebastian Pürkenfelder an ihrem Geding 
400 fl nachließen. Am 27. Juli 1667 äußerte sich 
noch die kurfürstliche Hofkammer gutachtlich zu den 
Bauentwürfen, bis dann am 29. Juli 1667 endlich 
die langersehnte kurfürstliche Baubewilligung erfolgte. 
Die bereits vorgeschrittene Bausaison wurde noch 
kräftig genützt, denn anr 29. November 1667 konnte 
der Landrichter Gras Preysing bereits berichten, daß 
111116. Maria Brunnenthal nächst Schärding 
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