Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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wenden, von denen sie angestellt worden seien. Wirk., 
lich ersuchte der Pfarrer diese in einem Schreiben 
vom 22. August, daß sie ihn in seinem Pfarrechte 
gegen die Prädikanten beschützen möchten. In einer 
groben, noch am nähmlichen Tage gegebenen Ant 
wort verwiesen die Verordneten den Pfarrer an den 
nächsten Landtag, und ermahnten ihn, von seinem 
Beginnen, welches der öffentlichen Ruhe leicht ge, 
fährlich werden könnte, abzustehen. Aufsein erneuer 
tes Bittschreiben legten sie ihm am 30. August aus dem 
nähmlichen Grunde Stillschweigen auf. Nun wand 
te sich der Pfarrer an den Erzherzog, der sogleich 
in die Sache einging, und am 13. September ein 
Edikt erließ, worin erbefahl, daß die Prädikanten 
binnen 14 Tagen aus Gräz und aus allen übrigen 
Städten seiner Länder sich entfernen sollten. Dieses 
Edikt wurde dem Landeshauptmanne und^den Ver 
ordneten zugeschickt, und den Prädikanten bekannt 
gemacht. Die Verordneten ^waren über diesen unver- 
mutheten Befehl des Erzherzogs nicht wenig betrof 
fen. Sie verfaßten eine ziemlich lange Schrift, in 
der sie ihn dringend um die Zurücknahme desselben 
bathen. Um ihn zu bewegen, führten sie ihm unter 
andern zu Gemüthe, wie sehr das Vaterland in 
Gefahr käme, wenn bei dem gegenwärtigen Türken 
kriege auch die innere Ruhe desselben gestört werden 
sollte. Hierauf erließ Ferdinand am.23. September 
ein zweites Dekret an sie, worin er auf ihre Vor 
stellungen antwortete, ihnen ihre Widersetzlichkeit, 
vermög welcher sie die Prädikanten noch nicht fort-
	        
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