Volltext: Die Neubauten und Betriebseinrichtungen der Tabakfabrik in Linz

der Rentabilität und der Beschaffung der erforderlichen Geldmittel. Die Rücksicht auf die Wirtschafts¬ 
krise erforderte eine äußerst vorsichtige Kalkulation. Die erforderlichen Investitionskosten stellten sich 
auf 25 Millionen Schilling. 
Eine solche Belastung auf der Sollseite war nur vertretbar, wenn ihr auf der Habenseite ent¬ 
sprechende Posten gegenübergestellt werden konnten. Welche Vorteile hatte das neue Projekt zu 
bieten? Welche Ersparungsmöglichkeiten boten sich der künftigen Produktion? 
Wesentliche Vorteile liegen zunächst in der Ausnützung der modernsten technischen Errungen¬ 
schaften und der Zentralisierung und Rationalisierung des auf Massenerzeugung eingestellten 
Betriebes. Alle Nebenbetriebe werden systematischer und ökonomischer gestaltet, es entfallen viel 
überflüssige Transport-, Verwaltungs- und Lagerkosten, der Gesamtbetrieb arbeitet präziser und 
billiger. Die hier erzielbaren Ersparnisse sind zweifellos sehr bedeutend. Ziffernmäßig werden sie 
erst später erfaßbar sein und mögen deshalb hier bei Beurteilung der Rentabilität bloß als eine Art 
Sicherheitsreserve erwähnt sein. 
Ziffernmäßig festzuhalten sind jedoch schon jetzt die sich aus der Einführung der modernen 
Klimatisierungsanlagen ergebenden Vorteile und Ersparnisse. Die schonende Behandlung der Roh¬ 
stoffe in dem gegenüber heute wesentlich vervollkommneten Verfahren bei der Anfeuchtung der 
Tabake, welches durch die Klimatisierungsanlagen ermöglicht wird, gestattet es, das Mischungs¬ 
verhältnis der verwendeten Tabaksorten so zu verändern, daß die Menge der billigeren Sorten 
gegenüber jenen der teueren Sorten vergrößert und solcherart an Materialkosten gespart wird. Die 
erzielbaren Materialersparnisse sind für die Tabakfabrik in Linz mit 2 Millionen Schilling jährlich zu 
beziffern. 
Auch ist bei den mittels der Klimatisierungsanlagen befeuchteten Tabaken eine Verringerung des 
Materialverlustes durch Kleingutbildung erreichbar, so zwar, daß die Ausbeute um 7 Prozent größer 
wird. Die sich daraus ergebende Ersparnis beträgt für Linz 1.4 Millionen Schilling jährlich. 
Die Gesamtsumme der Ersparnisse beträgt also 3.4 Millionen Schilling. 
Bei einer Amortisationsquote von 2.125 Millionen Schilling jährlich gewährt der verbleibende 
Rest an Ersparungen eine Verzinsung von 5.1 Prozent. 
Nicht außer acht zu lassen ist ferner, daß die neuen Betriebsanlagen der Tabakregie die Mög¬ 
lichkeit bieten, ihre Fabrikate auf jener Höhe der Qualität zu erhalten, die der in- und ausländische 
Raucher heute von einem modernen Großbetrieb verlangt. Je mehr Österreich sich zum Fremden¬ 
verkehrslande entwickelt, desto wichtiger ist es, die Qualität der Tabakfabrikate auf dem Niveau 
des Auslandes zu halten, das mit den neuesten Methoden arbeitet. 
Das Projekt ruhte also auf soliden wirtschaftlichen Grundlagen. Es ist das große Verdienst des 
Herrn Bundesministers für Finanzen Dr. Buresch, daß er durch sein Machtwort alle Schwierigkeiten 
beseitigte, die sich in finanzieller Richtung der Durchführung des Projektes entgegenstellten. Ihm 
gebührt darob der Dank der Tabakregie, der Dank aller Raucher und Raucherinnen Österreichs. 
Linz, das Ziel jahrelangen mühevollen Ringens, ist erreicht. Die Aufnahme des Vollbetriebes der 
neuen Anlagen steht vor der Tür. Mit froher Hoffnung sehen wir dem Tag entgegen, da wir von der 
Tabakfabrik Hainburg das gleiche sagen können. 
13
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.