Volltext: Zum Kampf in der Wüste am Sinai und Nil

ten und wagemutiger Eisenbahnerbauer in demselben nahen Ziel. 
So hebt sich die geographische Leitlinie, Rhein und Donau ver¬ 
bindend, über die Dardanellen durch Kleinasien nach dem Land der 
großen Ströme schon heute wie ein Naturgesetz aus dem europäischen 
Völkerringen heraus. 
Freilich welcher Weg uns zu diesem Ziele führen wird und wie 
rasch wir ihn durchmessen werden, das vermag heute niemand voraus¬ 
zusagen. 
Ein Teil der Länder, die jetzt in den Mittelpunkt der Kriegs¬ 
ziele rücken, sind mir seit mehreren Jahrzehnten von verschiedenen 
wissenschaftlichen Reisen wohlbekannt. Freilich, wenn früher meine 
Gedanken nach dem Nillande schweiften, dann gedachte ich der 
Mondscheinnächte am Fuße der uralten Pyramiden, der wunder¬ 
baren Tempelruinen aus der Zeit der Pharaonen, der lustigen Esel¬ 
jungen von Kairo und der gewaltigen Wüste mit ihrer Farbenpracht 
und ihren Problemen, die mich immer wieder gefesselt hatten. 
Jetzt tauchen andere Bilder vor meinen Augen auf. Kriegsgerüstet 
sah ich bei meinem letzten unfreiwilligen Besuch das Land der 
Pharaonen, und nun sind alle die malerischen und poetischen Erinne¬ 
rungsbilder verblaßt, und Ägypten erscheint mir heute nur als 
Kampfplatz und Kriegsziel. In diesem spannenden Augenblick, wo 
unsere Verbündeten unter dem Halbmond zur Wiedereroberung 
Ägyptens ausziehen, dürfte eine kurze Schilderung des Landes und 
seiner wirtschaftlichen Umstände manchem Deutschen von Inter¬ 
esse sein; und so will ich versuchen das hervorzuheben, was dem 
Kampf in der Wüste am Sinai und Nil eine so weittragende welt¬ 
politische und weltwirtschaftliche Bedeutung verleiht. 
I. Die Sinaihalbinsel. 
Die Heiligtümer der Moslem im südlichen Arabien, die man 
Jahrhunderte hindurch nur auf gefährlichen und von räuberischen 
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