Volltext: Zum Kampf in der Wüste am Sinai und Nil

aufgeregte Welt da draußen blicke, wo bis zum heutigen Tage 
viele Millionen urteilsfähiger Menschen in Irrtum und Blind¬ 
heit gehalten werden, dann denke ich mit besonders tiefem Mit¬ 
gefühl an die Tausende unserer beklagenswerten Landsleute, die in 
Ceylon, Indien oder Afrika unter den würdelosesten Bedingungen 
festgehalten, in ungesunden Fiebergegenden ihr Leben stumpf dahin¬ 
bringen und zu denen kein Wort des Trostes, kein Schimmer der 
Hoffnung auf Deutschlands endgültigen Sieg zu dringen vermag. 
Wohl hatten unsere Feinde bis vor wenigen Wochen in einem 
Punkte recht: wir waren umzingelt und fest eingeschlossen, wie in 
einer Festung, keine Bresche erlaubte den Außenstehenden hineinzu¬ 
blicken. Fast lückenlos zog sich die Kampfesfront um das Herz von 
Europa, und was uns Deutsche am tiefsten schmerzen mußte: im 
Osten kämpfte unser tapferer türkischer Bundesgenosse einen ge¬ 
sonderten Krieg unter den schwierigsten strategischen Umständen. 
Aber jetzt hat sich der Ring geöffnet. Aus dem Osten dringt der 
Tag herein, und kämpfend dringen wir selbst nach dem Morgenlande 
hinaus. 
Welche Umgestaltung unseres gesamten politischen Weltbildes 
mußte sich vollziehen von dem Tage, wo uns Deutschen die Knochen 
eines pommerischen Grenadiers nicht wert waren, am Balkan 
zu kämpfen, bis zu unserer heutigen Überzeugung, daß auf dem 
Balkan und im Morgenlande die größten Fragen der deutschen Zu¬ 
kunft entschieden werden; wo wir alle die beneiden, welche jetzt 
unter den schwersten Opfern über die Schneeberge von Serbien und 
Mazedonien bis nach den syrischen und ägyptischen Wüsten siegreich 
vordringen. 
Die Eroberungszüge frommer Kreuzfahrer und die Handels¬ 
wege Augsburger Kaufleute leben wieder auf. Die romantische 
Sehnsucht nach den Wundern des Morgenlandes vereint sich mit 
den volkswirtschaftlichen Bestrebungen moderner Handelsgesellschaf- 
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