Vanitas vanitatum.
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10. Vanitas vanitatum,
df deutsch:
was vergeht und was bleibt.
Han amal a Schatzerl kennt
Und kenn 's nuh heuntigs Tags,
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Um das Ham so viel d' Maß higrennt,
Und iat — koan Teuxel mag 's.
So schen vo Gstalt is 's Schatzerl gwön,
von Angsicht raoth und fein;
Uta hat wohl, dass 's is stolz, ghert rön,
Mer schen is, kann 's ja sein!
Ä paar Äugn hat's ghabt, o Fimmel oh!
Mia zwoa Rarfunkelstoan,
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Und Zahnerl frische, Zeilna zwo,
Als warn s' von Helfenboan.
Und sölli Äugn, vosteht st, reißt
Illd af hübsch weit bon Schau'n;
Ä söllas Biß, natürli, beißt,
Utuaß d' eahm halt nöd z' wohl trau'n!
Und ^aar hat 's ghabt wia 's zeit: Troad,
Zwen Zepfn lang und dick;
Doh st häd s' hergöbn ohne Load
Für zwen Zwoakreuzerstrick,
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Damit s' mi häd anbindn kinnt
An eahm bo Tag und Nacht!
Na mein, Han i denkt, was d' Liab, dö blind,
Für Gspoaß und Faxen macht! —
Äso is 's gwön, koan Mort dalogn,
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Just so, wiar i da sag.
Da is a vögerl vorübergflogn,
Ä kloans, ma hoaßt 's — 'n Tag.
Eitelkeit der Eitelkeiten. — 4. iat, jetzt. — 7. rön, reden. — 13. sölli, solche. —
14. bon, beim. — 15. Biß, Gebiss. — 17. Das zeitige (reife) Getreide. — 22. eahm,
sich. — 23. Na mein, ei sieh! — 25. Aso, so ist'.s gewesen; dalogn, erlogen.
Stelzhamer. II. Bd. 19