Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

von Löchern gewann man Sumpfwasser, mit welchem der brennende Durst zur 
Not gestillt werden konnte. Erst reichlich später nahm der zäh ausharrende Unter¬ 
offizier seine Gruppe in die weiter rückwärts liegende Hauptsront zurück (silb. 
TM. 1. Kl.). 
In den Morgenstunden des 10. September und im Laufe des Vormittags hatten 
sich noch andere Teile des Regimentes im Walde eingefunden. Als erste die 
MGA. III des I. Baons., die am Bahndamme verblieben war, mit einem Teile der 
überaus geschwächten 4. Komp., um 8.30 Uhr vormittags die Pionierabteilung, die 
unter Oblt. Perlest die Perlustrierungsarbeiten auf dem Kampffelde des ersten 
Schlachttages beendet hatte. Eine tückische Schrapnellfüllkugel in den Oberschenkel 
entreißt uns den tapferen Führer der Pioniere, der dem Regimentskommandanten 
und Regimentsadjutanten eben über seine letzte Tätigkeit berichtet. Um 11 Uhr 
vormittags stoßen die 3. Komp, und der Rest der 4. Komp, zum Regimente. Auch 
die 11. Komp, kehrt von den Feldhaubitzen zurück. 
Gegen 10 Uhr vormittags konnte man durch den schütteren Wald- und Busch- 
bestand des Waldnordrandes mehrere Linien eines Bataillons im offenen Gelände 
südlich der Eisenbahn im Vorgehen bemerken. Es war das von GM. Fernengel 
vorgezogene l. MaBaon. des Regimentes. Voran mit wallender Pelerine dessen 
Kommandant, Hptm. Schwab, der nachmittags gelegentlich der weiteren Vor¬ 
rückung in der Richtung der 7er-Iäger-Feuerlinie, durch einen Bauchschuß tödlich 
getroffen, fällt. 
Als letzte Abteilungen treffen ein: 5 Uhr nachmittags die 1. Komp, mit Hptm. 
v. Lunzer, der die Reste seiner eigenen 4. Komp, im Walde bereits vorfindet, und 
spät abends die 9. und 10. Komp, von den Kanonenbatterien. 
So konnte im Laufe des Tages nach Überwindung schier unüberbrückbarer 
Hindernisse bei aufopfernder Mitwirkung der vier Elite-Bataillonsadjutanten — 
Oblt. Wunsch, Oblt. Julius Steinmetz, Oblt. Kratochwill, Oblt. Mailand — mit 
ihren ausgezeichneten, unverdrossenen Meldegängern das schwierige Werk der 
Zusammenfassung der durch die Ereignisse am 9. September und in der Nacht aus 
den 10. aus dem Gesamtregimentsverbande losgelösten Teile verwirklicht werden. 
Außer der Gruppe des Feldw. Fluch war nur noch die 2. Komp., Hptm. Leopold 
Steinmetz, im 47er-Bereiche geblieben. 
Im Nordostteil des Waldes lagen noch die drei geschwächten Bataillone des 
IR. 87, von denen das II. Baon. zum Großteil in der vordersten Kampffront stand. 
Uber die Zusammensetzung der Waldfront konnte erst im Lause des Nachmit¬ 
tages ein der Wirklichkeit halbwegs angepaßtes Bild gewonnen werden, überaus 
bezeichnend und die Lage vorne am besten kennzeichnend ist der bald nach Mittag 
eintreffende telephonische Befehl des III. Korpskmdos., auf einem längs des Wald¬ 
randes von Unterführer zu Unterführer wandernden Skizzenblatte die eigene Lage 
zu veranschaulichen. 
Auch das Schwesterregiment war im Morgengrauen um die Neugruppierung 
seiner gesammelten Teile bemüht gewesen. Der mehrfach erwähnte Racheleinschnitt 
südlich ZaluLe bot immerhin eine naturgegebene Leitlinie. Drei Bataillone standen 
nunmehr von ZaluLe bis an die Eisenbahn. Das IH./47. Baon., Obstlt. Scotti, ver¬ 
schob sich südlich der Bahn, eine seiner beiden Reservekompagnien kam in den 
Powitenski Las. Die 2.127. Komp, nahm Anschluß an das III./47. Baon. beim 
Bahnviadukte. 
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