Volltext: Die Schlacht vor Paris [26/IV. Teil] (Band 26 4. Teil / 1928)

Der Heldenkampf der I./Res.Felda. 7. 
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wärtig der Gesr. Lieble den Brand eines gefüllten Munitionswagens 
durch mehrere Schippen Erde. Die letzten elf Kanoniere erklärten ihrem 
Batteriechef, bis zum Tode in der Stellung aushalten zu wollen. Die 
Lts. d. R. Pohl und K r a e m e r, die Unteroffiziere Vom, Hart- 
wig, Krause und Kühne, vier Gefreite und 12 Mannschaften zählt 
die Ehrentafel der 2./Res.Felda. 7 allein an diesem Tage auf; außerdem 
verlor die Batterie noch 25 Verwundete. Bei der 1. Battr. fielen der 
Batterieführer und 19 Mann aus, die 3. verlor 3 Offiziere, darunter den 
verwundeten Hptm. Haedrich, und 33 Mann. Im ganzen büßte die 
Abteilung 7 Offiziere, 101 Mann — davon 2 Offiziere, 51 Mann an 
Toten — und 71 Pferde ein. Mancher Verlust war auch in den Staffeln 
und bei der leichten Mun.Kol. eingetreten. Die überlebenden mußten, 
dicht an die Schutzschilde gepreßt, bis zum Abend ausharren, da der 
Gegner jede Bewegung, auch den Abtransport von Verwundeten, durch 
einen Hagel von Granaten unmöglich machte. Der Ausfall der I./Res.- 
Felda. 7 war, abgesehen von den schweren Verlusten, auch insofern recht 
schmerzlich, als dadurch an diesem Abschnitt der Front die artilleristische 
Unterstützung der angreifenden Infanterie ausfiel. Immerhin hatten die 
tapferen Batterien wenigstens einen erheblichen Teil der feindlichen 
Artillerie auf sich gelenkt, was natürlich den eigenen Schützen zu gute 
kam. 
Trotzdem wurde die Entfaltung und Entwicklung des Res.I.R. 66 in 
dem glacisartig nachWesten zu abfallenden Gelände südwestlich Monthyon 
durch das gewaltige Feuer der französischen Batterien stark beeinträchtigt. 
Es war unvermeidlich, daß überall einzelne Gruppen den Zusammen- 
hang mit ihren Kompagnien verloren, die, im Angriffsgeist erzogen, dem 
feindlichen Beschuß nach vorne auswichen. Nachzügler zerstreuten sich in 
den hohen Rübenfeldern; sie wurden wieder gesammelt und eröffneten, 
erneut vorgeführt, das Feuer auf den gegenüberliegenden Feind, wobei 
aber die schon weiter vorn liegenden Kameraden gefährdet wurden. 
Reservist Lampe, 2./Res. 66, und andere schildern, wie man durch die 
„Wacht am Rhein" und andere Lieder dieses Feuer zu stopfen suchte. 
Auch von Süden her in die Schützenlinien schlagende Geschosse ver- 
ursachten Verluste. Trotzdem wurde der Angriff des Regiments über 
den R°" de la Sorcisre („Hexenbach") in Richtung auf Villeroy vor- 
getragen, gegen welches 3 0 nachm. auch die 2. Komp. angesetzt worden 
war. Hptm. v. K e h l e r und Lt. d. R. O t t o, 12. Komp., hatten gemein- 
sam mit anderen Führern die am weitesten vorgedrungenen Schützen 
neu geordnet und das Vorgehen der verschiedenen Kompagnien in Ein-
	        
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