Volltext: Flandern 1917 [27] (Band 27/1928)

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dem Wahnsinn des Artilleriefeuers verschont, ein einziges Geschütz einer 
Sturmabwehrbatterie, von dem todesmutig kämpfenden Rest seiner 
Mannschaft bedient, haben ausgereicht, um angreifende Bataillone 
niederzuzwingen und zu dezimieren. Der Gegenstoß einer frischen 
Truppe, von neu herbeigezogener Artillerie unterstützt und die Zone 
des feindlichen Artilleriefeuers energisch durchschreitend, vermag einer 
offensiven Ubermacht gegenüber Wunder zu wirken, die in keinem Ver- 
hältnis zum Materialaufwand des angreifenden Gegners stehen. 
Hier liegt die letzte Lösung jenes kaum begreifbaren Rätsels, wie 
es möglich war, bei so geringer Geländeeinbuße vier Monate lang 
einem Angriff zu widerstehen, dessen materielle Unterstützung weit jen- 
seits alles bisher Dagewesenen stand. 
* 
Die deutsche Führung war sich über die Pläne der Engländer seit 
langem im klaren. Schon ein Armeebefehl der 4.Armee vom 9. Juni 
drückt das Bevorstehen eines englischen Großangriffs auf die Upern- 
front zwischen Boesingen und dem inzwischen verlorenen Wijtschate- 
bogen unzweideutig aus. Vom 10. Juni an wurden einige neue Divi- 
sionen in die bedrohte Front eingeschoben, frische Eingreifdivisionen be- 
reitgestellt. Oberst v. L o h b e r g, der an der Somme und bei Arras als 
Generalstabschef der 6. Armee reiche Erfahrungen für die Abwehrschlacht 
gesammelt hatte, trat in gleicher Eigenschaft zur 4.Armee über. 
Zwischen der Nordsee und der Lys waren Ende Juni vier Kampf- 
gruppen gebildet, die der Führung der Armee (General d. Inf. S i x t 
v. Armin) unterstanden. Gruppe Nord bildete das Marinekorps (Ad- 
Miral v. Schröder), sie reichte von der Küste bis in Gegend Schoor- 
bakke. Gruppe Diksmuide (Generalkommando XIV. A.K., Genlt. 
Ehales de Beaulieu) schloß sich südlich an, hielt die Wasserfront 
bis zum Blankaartfee nordöstlich Drie Grachten und reichte vom Martje- 
vaert bis zur Bahn Staden—Sperrt, die westlich des Weilers Pilckem 
berührt wurde. Dann folgte Gruppe Npern (Generalkommando III. bayer. 
A.K., Genlt. F r h r. v. S t e i n) rechter Flügel bei Pilckem, linker Flügel 
östlich von Bpern, drei Kilometer von der Stadt entfernt, zwischen der 
Bahnlinie Pasfchendale—Dpern und der Straße Meenen—Bpern, hart 
westlich Schloß Hoogs. Hinter ihrer Front lagen Langemark, Poelka- 
pelle, Pasfchendale und Zonnebeke, vor ihr der Weiler Wieltje. Die 
Gruppe Wijtfchats (Generalkommando IX. Ref.K., Genlt. D i e f f e n -
	        
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