Volltext: Die Katastrophe des 8. August 1918 [36] (Band 36/1918)

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e) Schlußbetrachlung. 
Als sich der Abend des 8. August über das Schlachtfeld der 2. Armes 
herabsenkte, war die schwerste Niederlage des deutschen 
Heeres seit Kriegsbeginn zur vollendeten Tatsache 
geworden. Die zwischen der Somme und der Avre vom feindlichen An- 
griff getroffenen Stellungs-Divifionen waren fast restlos zerschlagen. 
Ernstlich gelitten hatten aber auch die nördlich der Somme stehenden 
Fronttruppen, wie auch große Teile der im Lause des Tages in den 
Kampf geworfenen Reserven. Der Gesamtverlust aller im Bereiche der 
2. Armee verwendeten Einheiten ist auf 650 bis 700 Offiziere und 26 
bis 27 000 Mann zu schätzen*). Mehr als 400 Geschütze sowie ungeheure 
Mengen von Maschinengewehren, Minenwerfern und sonstigem Kriegs- 
Material waren verlorengegangen. Bis zu 11 km Tiefe erstreckte sich 
der feindliche Einbruch in die deutsche Front; fast überall hatte der 
Gegner das mit dem Hauptangriff erstrebte Ziel erreicht. Er hätte 
seinen Erfolg noch erheblich weiter ausgestalten können, wenn er nicht 
starr an dem ursprünglichen Plan festgehalten hätte. 
Wohl war es der deutschen Führung gelungen, durch Einsatz aller 
nur irgend verfügbaren Reserven bis zum späten Abend eine neue, 
einigermaßen zusammenhängende Front zu bilden und sogar weitere 
Kräfte teils dicht dahinter bereitzustellen, teils so heranzuführen, daß sie 
am nächsten Tage das Schlachtfeld erreichen konnten. Aber auch diese 
Verbände setzten sich vielfach aus nicht ausgeruhten oder gar abge- 
*)Genaue Zahlen fehlen, weil in den Akten — soweit sie überhaupt noch 
vorhanden sind — die Verluste teils gar nicht, teils nicht für den 8. August ge- 
sondert angegeben sind.
	        
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