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Der Angrifsskampf zu Ende.
Bolante und la Fille morte bis zur Höhe 285. Nicht viele von denen,
die in den schicksalsschweren letzten September- und ersten Oktober-
tagen des Jahres 1914 um dieses Ziel gerungen hatten, befanden sich noch
unter den Kämpfern, die jetzt ihre Blicke von den Höhen der la Fille
morte über das Courtes Chausses-Tal hinweg nach den grünen Wald-
kuliffen des Bois de la Chalade schweifen ließen, nach jenem Walde von
Chalade, in dem sich einstdas tragische Schicksal des altenMetzer Inf.Rgts. 98
erfüllt hatte. Die meisten der Argonnenkämpfer des Herbstes 1914 lagen
unter der Erde oder in den Kriegs- und Heimatlazaretten. Durchschnittlich
hatten die Regimenter das dreifache von der Kopfzahl verloren, mit der
sie am 28. September 1914 in die Argonnen eingerückt waren. Jetzt
sanken die Blätter des Waldes zum zweiten Male, wieder kamen Oktober-
tage voll unsäglicher Schönheit und Schwermut über den Wald, und ein
zweiter Kriegswinter stand bevor.
Aber der Angriffskampf war zu Ende! Wohl gab es
hier und dort noch einige kleine Unebenheiten der Stellung »auszu-
bügeln", einige Schönheitsfehler zu beseitigen, aber im großen und
ganzen war jetzt die Linie erreicht, die bis zum Früh-
herbst 1918 unverändert blieb.
Am 13. Oktober 1915 erließ General v. Mudr a eine Verfügung
an die Divisionen, daß die Angriffstätigkeit größeren Stils zunächst als
abgeschlossen zu gelten habe. Die Linien erstarrten jetzt auch hier zum
ordinären Stellungskrie >g l