Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

Hervorragende Artilleristen. 
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Diese in den Argonnen zuerst durchgeführte Trennung eilte der 
Entwickelung der Artillerieverwendung auf den übrigen Kampffronten 
weit voraus und bildet heute die Grundlage der artilleristischen Dienst- 
Vorschriften fast aller europäischen Staaten. 
So blieb die Artillerie in den Argonnen nicht hinter der vorbildlichen 
Tätigkeit der übrigen Waffengattungen zurück: sie hatte die Schwierig- 
keiten des Waldes, die anfangs unüberwindlich schienen, gemeistert. Der 
von der 34. Inf.Div. als „Artilleriekommandeur im Walde" eingesetzte 
Oberstleutnant I s b e r t, Kommandeur des F.A.R. 69, hatte schon im 
Frieden als Mitglied der Artillerie-Prüfungskommission in Fachkreisen 
für einen hervorragend befähigten Artilleristen und Vallistiker gegolten. 
Er bewährte als höherer Artillerieführer in den Argonnen seinen Ruf 
in hohem Maße. Der um die Entwickelung des Schießverfahrens und der 
Organisation hochverdiente Hptm. Marx (I./F.A. 69), ebenfalls schon 
im Frieden durch seine fachtechnische, schriftstellerische Tätigkeit bekannt, 
war bei spartanischer Einfachheit ein geistvoller Denker und eine bedeu- 
tende Persönlichkeit, der sich später als rechte Hand des Oberst Bruch- 
müller (O.H.L.) große Verdienste aus dem Gebiet des artilleristischen 
Gaskampfes erwarb. Hervorragende Praktiker und tüchtige Batterie- 
führer waren gerade im Argonnerwalde stark vertreten. Namen, wie 
die der Hptlte. Giersberg, Lipschitz,Kosmack (F.A. 69), Kar- 
pinski (F.A.33), 'der Lts. Wuppermann (Regts.Adj. F.A.69), 
Nülle, Mohwinkel, Lausch, Zorll, Günther, Dehne, 
Vogelfang,Schröder,Möhler m ann u. a. waren im Herbst 
und Winter 1914/15 überall bei den Truppen des XVI. A.K. bekannt. 
Auch das I./Fußa.R. 10 errang sich bei der Infanterie einen guten Ruf. 
Die Batterien Pickard, Runge, Hammesfahr und Feld- 
mann unterstützten den Infanteriekampf in hervorragender Weise, und 
ihre schweren Haubitzen bildeten den Brummbaß in dem großen „Ar- 
gonnenkonzert", das vier Jahre lang den Wald erfüllte. Das anfängliche 
Mißtrauen der Infanterie verwandelte sich ins Gegenteil, sobald die 
Munitionssperre als einziges Hindernis an der vollen Auswirkung der 
Artillerie allgemein erkannt war. 
Der winterliche Stellungskampf bot in den Argonnen noch Schmie- 
rigkeiten besonderer Art, die in den Eigenheiten dieses Kriegsschau- 
Platzes begründet lagen. Auf fast allen anderen Fronten des Westens 
waren dicht hinter den Kampfstellungen zahlreiche Ortschaften und ein 
gut ausgebildetes Wegenetz vorhanden. Das Argonnenkorps dagegen 
war von benutzbaren Unterkunftsorten sehr weit entfernt, und größere,
	        
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