Volltext: Loretto [17] (Band 17/1927)

Totenwiese. 
/y'N ieser junge Morgen des fünften Oktober, in dessen frühem Licht 
J 1 deutsche Soldaten zum ersten Male den Blick herabschweifen ließen 
von Notre Dame de Lorette . . . diefer junge Morgen, in dessen 
grau erglitzerndem Schimmer das Dach der Kapelle ihnen zum ersten 
Male leuchtete . . . wie war dieser Morgen noch voller Hoffnung und 
voller Geheimnissei 
Fröstelnd noch von der Nacht, abwechselnd immer gehüllt in dichte 
Mäntel, wirrem Schlaf sich hingebend . . . dann wieder auf Posten, das 
Gewehr im Arm, hinstarrend gen Norden und Westen, wo die dunkel 
sich zeichnenden Linien des Bouvignywaldes den Gegner verbargen . . . 
fröstelnd noch von der Nacht drängten sich Infanteristen und Kavalle- 
risten hinter dem Gemäuer und lenkten verstohlen die Augen auf das in 
der Tiefe gebreitete, allmählich sich enthüllende Land. 
Dort im Rücken die große Straße Lens—Arras, hinter ihr der 
Bahndamm, an die wilden Gefechte des Vortages erinnernd. Hart im 
Süden das Dorf Souchez, dichter Knäuel rauchender Häuser, die zer- 
brochenen Giebel starrend und schwarzen Qualm emporstoßend in die 
Kühle. Daneben, im Westen angeschlossen, die Zuckerfabrik von Souchez 
und Ablain St. Nazaire. Weiter Carency, schweigsam alle und ver- 
schlössen, in ihren Mauern den zurückgewichenen Feind versteckend. Weit 
dahinter, nun immer klarer hervortretend aus der Dämmerung, der 
Wald von Berthonval und die Höhen von Mont St. Eloy, gekrönt von 
dem fern erschimmernden, mächtigen Kirchturm. Verstreut dazwischen 
das Bois des Alleux und die Waldstücke von Souchez und Givenchy.
	        
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