Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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Ehren deS heiligen Erzengel Michael ein und stellte 1129 ein 
nicht mehr vorhandenes Diplom aus, in welchem Alle, die sich 
an der Stiftung Wernhers vergriffen haben oder in Zukunft noch 
vergreifen würden, mit dem Banne belegt werden, insolange sie 
nicht restituiren. Gottschalk stand jedoch dem Stifte nicht lange 
vor, sondern legte, da dasselbe unter seiner Leitung keinen rechten 
Ausschwung gewinnen wollte, im Jahre 1132 sein Amt in die 
Hände des Erzbischofes freiwillig nieder?) 
II. Abschnitt. 
Propst Gerhsh von 1132 bis 1169. 
Erzbischof Konrad, an dem es nun lag, dem Stifte Reichers- 
berg, welchem er auch sehr zugethan war, wiederum einen Vor¬ 
steher zu geben, glaubte hiezu keinen geeigneteren zu finden, als 
den durch seine Gelehrsamkeit, sowie durch seinen Feuereifer für 
die Reform des Klerus schon damals weithin gekannten Gerhöh, 
der von ihm schon früher mit einer wichtigen Sendung an den 
römischen Stuhl betraut und so eben vom Papste nachdrücklich 
ihm war empfohlen worden. 
Dieser für die gesammte Kirche sowohl wie für das Stift 
Reichersberg hochverdiente Mann war 1093 geboren zu Polling, 
einem Flecken in Oberbayern, wo ein berühmtes Stift regulirter 
Chorherren des heiligen Augustin bestanden batte; daselbst erhielt 
©erhöh auch seinen ersten Unterricht und that sich schon damals 
unter feinen Mitschülern hervor durch schnelle Fassungsgabe und 
Treue des Gedächtnisses. Eine Krankheit, welche ihn im 16. 
oder 17. Jahre seines Alters befiel und unerträgliche Schmerzen 
ihm verursachte, brachte ihn zu dem Entschlüsse, in beständiger 
Keuschheit zu leben?) 
*) Salbuch S. 120 und Chron. p. 16b. 
2) Chron. p. 227 et seq.
	        
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