wenig bekannt. Die Dominikaner waren größtentheils wälsche
Mönche^ die ihre kleine Wirthschaft sehr übel betrieben/ und
um die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderres in ihrem Haus
halte so sehr herabgekommen waren/ daß sie ganz außer
Stande sich befanden/ nur die nothwendigsten Ausbesserungen
ihres Klostergebäudes zu bestreiten. — Kaiser Friedrich IV./
der gerade um diese Aeit die Gründung einer Cisterzienser -
Abtey zu Neustadt im Sinne Hatte/ und dem wahrscheinlich
daF weitläufige Kloster der Dominikaner hierzu am tauglichsten
schien/ beschloß i. I. 1443 die dürftigen Ordensbrüder/ in
das Dominikaner-Nonnenkloster zu St. Peter an
der Sperre/ nächst dem Wiener-Thore zu übersetzen. Er fügte
zu ihren vorigen Besitzungen noch die Güter dieses Nonnen
klosters hinzu/ und ertheilte ihnen auch die Freyheit Wein zu
schenken/ und jährlich achthalb Faß Wein Umgeldfrey zu ver-
leutgeben. Ueber die Ausführung dieses Beschlusses hatte der
Kaiser mit dem damahligen Prior dieses Dominikanerkloster
Martin Schwab/ die nöthigen Verabredungen ge
troffen/ und ihn angewiesen/ dazu die Beystimmung des Or
dens - Generals Bartholomäus Texery anzusuchen. Dieser gab
von Lyon aus seine Erklärung und befahl am 1. Jänner 1444
dem genannten Prior/ das Kloster zur heiligsten Dreyfaltig-
keit dem Kaiser zu überlassen/ und die Conventualen in das
ihnen angewiesene Nonnenkloster zu übersetzen/ die wenigen
Nonnen aber unter sicherer/ und anständiger Begleitung in
andere Frauenklöster zu senden. Eine Urkunde sagt es/ daß
sie nach Wien in das Kloster zur Himmelspforte übersetzt
worden sind.
Kaiser Friedrich IV. hat sein Vorhaben / in Wiener-
Neustadt eine Ci st e rz ie n ser-A ö t e y zu errichten/ bereits
i. I. 1442 durch den Abt des Klosters Rain / in Steyer-
mark/ dem Abte von Cisterz und Ordens- Generalen Johann
Vion äe Huireio bekannt machen lasse«/ worüber dieser dem
Kaiser sowohl in seinem/ als im Nahmen des ganzen Ordens
unterm 19. Jänner 1443 seinen Dank erstattete.