Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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wir über den Zustand der Kirche Eggendorf, daß sie 1683 
durch die Türken so verwüstet wurde, daß auch noch 1686 
kein Taufstein und Altar vorhanden war, kein Gottesdienst 
in ihr gehalten werde konnte, und darum die Pfarrkinder an 
die Pfarre Lichtenwörth angewiesen werden sollen. Es ge 
schah auch, aber schon das folgende Jahr wurde der von dem 
Neustädter Bischöfe auf Zillingdorf präsentirte Johann Caspar 
Korber auch für Eggendorf präsentirt, endlich aber 1712 
wieder ein eigener Pfarrer zu Eggendorf aufgestellt. Der 
Pfarrhof war bey Errichtung der Pfarre so klein, daß der 
Pfarrer seine Wohnung in einem Bauernhause nehmen 
mußte. Erst im Jahre 1726 wurde er erweitert, und im 
Jahre 1802 ein Stockwerk darauf gesetzt, so daß er jetzt ge 
räumig und bequem ist. Recht angenehm machet diese Woh 
nung, daß sie ganz mit einem Obst- und Küchengarten um 
geben ist, und sich einer freyen Aussicht in liebliche Gegenden 
erfreuet. 
Die Pfarreknkunfte bestehen in einem kleinen Grund 
büchel von vier zerstreuten Unterthanen; die Pfarrkirche ist mit 
einigen Uebertandgründen dienstbar, in 9 Joch Aeckern, eini 
gen Gärten und 7 Klaftern Brennholz aus der Gemeindeaue. 
An Körnern bezieht der Pfarrer von der Gemeinde 40J 
Metzen und 68 fl- Congrua-Beytrag aus dem Religionsfonde. 
Auch besteht bey der Pfarre ein kleiner Fundus instrucius. 
Die Schule wurde wahrscheinlich mit der Pfarre errichtet, 
und Thomas Rauschhofer ertheilte im Jahre 1713 den Unterricht. 
Ober- E g g e n d 0 r f. 
Liegt nur eine viertel Stunde von der Pfarre entfernt, 
und zählt beynahe die nähmliche Häuserzahl, nähmlich 36. 
Es befindet sich hier eine Capelle, welche zum Messe 
lesen eingerichtet ist, und die im Jahre 1759 ein Bräumei- 
ster von Ebenfurth erbauen ließ; er wollte dadurch Gott sei 
nen Dank erweisen, weil er ihn aus großem Unglücke erret-
	        
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