102 wir über den Zustand der Kirche Eggendorf, daß sie 1683 durch die Türken so verwüstet wurde, daß auch noch 1686 kein Taufstein und Altar vorhanden war, kein Gottesdienst in ihr gehalten werde konnte, und darum die Pfarrkinder an die Pfarre Lichtenwörth angewiesen werden sollen. Es ge schah auch, aber schon das folgende Jahr wurde der von dem Neustädter Bischöfe auf Zillingdorf präsentirte Johann Caspar Korber auch für Eggendorf präsentirt, endlich aber 1712 wieder ein eigener Pfarrer zu Eggendorf aufgestellt. Der Pfarrhof war bey Errichtung der Pfarre so klein, daß der Pfarrer seine Wohnung in einem Bauernhause nehmen mußte. Erst im Jahre 1726 wurde er erweitert, und im Jahre 1802 ein Stockwerk darauf gesetzt, so daß er jetzt ge räumig und bequem ist. Recht angenehm machet diese Woh nung, daß sie ganz mit einem Obst- und Küchengarten um geben ist, und sich einer freyen Aussicht in liebliche Gegenden erfreuet. Die Pfarreknkunfte bestehen in einem kleinen Grund büchel von vier zerstreuten Unterthanen; die Pfarrkirche ist mit einigen Uebertandgründen dienstbar, in 9 Joch Aeckern, eini gen Gärten und 7 Klaftern Brennholz aus der Gemeindeaue. An Körnern bezieht der Pfarrer von der Gemeinde 40J Metzen und 68 fl- Congrua-Beytrag aus dem Religionsfonde. Auch besteht bey der Pfarre ein kleiner Fundus instrucius. Die Schule wurde wahrscheinlich mit der Pfarre errichtet, und Thomas Rauschhofer ertheilte im Jahre 1713 den Unterricht. Ober- E g g e n d 0 r f. Liegt nur eine viertel Stunde von der Pfarre entfernt, und zählt beynahe die nähmliche Häuserzahl, nähmlich 36. Es befindet sich hier eine Capelle, welche zum Messe lesen eingerichtet ist, und die im Jahre 1759 ein Bräumei- ster von Ebenfurth erbauen ließ; er wollte dadurch Gott sei nen Dank erweisen, weil er ihn aus großem Unglücke erret-