Volltext: Kurze Geschichte des regulierten Chorherren-Stiftes Reichersberg am In

  
  
  
  
  
  
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deutender Mißbräuche, die Amlsentſezung des Propſtes Seifrid 
(1281-83), die Entlaſſung der hiesigen Chorherren von vier augs- 
genommen und die Uebernahme der Verwaltung durch Propſt Konrad 
von Ranshofen bis zur Einführung einer neuen Ordnung. In einen 
beſſeren Stand wurde das Haus trotz des Krieges zwiſchen den bairiſchen 
und öſterreichiſchen Herzogen und der Belagerung von Neuburg am In 
durch Propſt Konrad I. von Radeck (1287 f 1296) versetzt, einem 
Mann, gerühmt wegen Klugheit, Ehrbarkeit und jeglicher anderer Tugend. 
In der Umgebung pflanzte damals ſchon ein Verwandter Konrads, der 
Chorherr Heinrich von Radeck, edle Obſtbäume. 1298 wurde von Propſt 
Ulrich UI. (129701301) mit dem hieſigen Chorfrauenstifte in Bezug 
auf die beiderſeitigen Einkünfte ein Vergleich abgeſchloſſen. Wenig wissen 
wir nur von den folgenden Pröpſten Friedrich Il. Dratnacher 
(1301907), Rich er II. (1307—14) und Otto I]. (1314219). Nach 
ihnen war die Lage des Stiftes nicht erfreulicher. Es folgten nur Ver- 
weſer oder Administratoren: Chriſtan (1319—91325), Konrad II. 
Erenreich (+ 1325) und Ortolf II. von Teuffenbach (1326-29). 
Bei der großen Geldnot fiel der nächſte Propſt Hermann II. (1329 035) 
den Juden in die Hände. Um dem armen Geotteshauſe aufzuhelfen, 
verlieh ihm der wohlgeneigte Biſchof Albrecht Il. von Paſſau 1334 die 
Einkünfte der Pfarre Taiskirchen. Der Administrator Ortolf von Teuffen- 
bach (1335 f 1346), Kanzler des Herzogs von Baiern, Domherr zu 
Paſſau und Archidiakon von Matſee, Pfarrer zu Obernberg und Mauer- 
kirchen, rettete es vom nahen Untergang. In einer Aufsſchreibung heißt 
es von ihm: „Er hat dem Gotteshauſe viel Gutes gethan, denn er war 
mächtig in der That und in der Rede“. 
Während ſeiner vierzigjährigen Regierung ſchlichtete der Propſt 
Dietmar von Berghaim (1346 f 1386) unzählige Händel in Baiern 
und Oesterreich, beendete auch 1374 die dem letten Vergleiche von 1331 
folgenden Uneinigkeiten mit den Chorfrauen, baute 1355 den Thurm 
dem In zu, kaufte viele theuere Bücher, verringerte aber in seiner 
ſonstigen Sparſamkeit die Präbenden der Chorherren. Bei ihrem Abo 
gange verſtummte der Chorgeſang zwei Jahre lang. 
Ein in den Geſchäften ſehr gewandter, strenger und thatkräftiger 
Vorstand war der Propſt Griffo oder Greif vun Ottenperg in 
Baiern (1386 f 1412). In den letten Jahren beunruhigten ihn die 
Gewaltthätigkeiten des benachbarten Ritters Hans von Mesſenbach zu 
Ort. Georg I. Kern von Lind (1412 f 1415) wollte in der hiesigen 
Hofmark die Häuſer abbrechen und die Holden des Stiftes im Dorfe 
  
 
	        
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