Volltext: Linz, AT-OOeLB, Hs.-1112 (Schiffmann, Konrad: Tagebuch [Arbeitstagebuch der Bibliothek]. Begonnen 1908 [geführt bis 1934])

40 
1912 
Am 19. Jan. 2* 1 nachm, besichtigte eine große Kommission, der 
Statthalter an der Spitze, das Terrain für den geplanten 
Bibliotheksbau und es wurde statt der urspr. in Ansicht ge 
nommenen Eckparzelle eine Parzelle an der Fadingerstraße ge 
wählt . 
In der Gemeinderatssitzung vom 24. Jan. machte der Bürger 
meister Dr. Dinghofer laut Zeitungsbericht Mitteilung über 
den Stand der Baufrage. 
Anfangs März ließ ich die Bücherreihen der Bibliothek nach 
4 Formaten ausmessen, wobei sich eine Gesamtausdehnung von 
rund 1600m ergab. Bis 25cm: 1075.56m, 25-35cm: 264.91m, 35- 
45cm: 201.74cm, über 45cm: 32.55m. Nicht einbegriffen sind die 
Sonderaufstellungen. 
In der "Tagespost" vom 28. Jan. spricht ein Anonymus (Prof. 
Lychdorff) über die bauliche Entwicklung der Stadt Linz und 
dabei auch über die Bibliothek und ihren Neubau, teilw. falsch, 
teilw. übertrieben. 
An der Tagung der Bibliothekare in München vom 29. Mai bis 
1. Juni nahm ich teil. In der Versammlg. des österr. Vereins 
hielt ich ein Referat über "Österr. Bibliotheksfragen." 
Zu Pfingsten erschienen die Einzelformschnitte der Bibliothek 
bei Heitz in Straßburg, bearb. von Dr. G. Gugenbauer , 
in 2 Bänden, die zusammen 100 K kosten. 
In den Monaten April und Mai stellte ich unter erheblichen 
Schwierigkeiten die Reihe der seit 1775 an der Bibliothek 
angestellt gewesenen Personen zusammen und ließ deren Por 
träte anfertigen, soweit sie zu bekommen waren. 
Am 13. u. 14. Aug. benutzte Dr. Franz Mayer, Assistent am 
musikhistor. Institut in Wien, unsere Musik-Manuskripte und 
-Drucke. 
Vom 30. Mai bis 31. Aug. die ganze Bibliothek gründlich ge 
reinigt. 
Am 1. Okt. schied Dr. A.Oberhummer aus dem Dienste der Bib 
liothek. 
Im Budget für 1913 stehen K 150000 für den Neubau, davon 
K 120000 von den lokalen Faktoren aufzubringen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.