Goobi - 8fbff - 2020-08-02 19:32:26+0000
Goobi
Ullstein
Berlin ; Wien
1915
Die Helden von Tsingtau [10]
Die Helden von Tsingtau
AC09909187
Index#W#Weltkrieg1
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Belletristik
Karten
ger
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/
170x115
I-16734/10
aut
Gottberg
Otto von
Gottberg, Otto von
187 S.
Ullstein-Kriegsbücher
AC00613572
urn:nbn:at:AT-OOeLB-2781531
Ullstein
Berlin
Wien
Nachgewiesen 3.1915 - 42.1918; damit Ersch. eingest.
10 /19115
4061118-8
Tsingtau
Geschichte
Auch die Niederlage kann Lorbeer, ja Gewinn bringen und Stolz wecken.
Chinas Kehrichtwinkel, dem das Land der Mitte naserümpfend den Rücken kehrte, schien das elende Fischerdorf unsauberer Lehmhütten am südlichen Gestade der Halbinsel Schantung, als wir vor siebzehn Jahren Tsingtau erwarben.
Einen selten schönen Juli sahen die Tsingtauer schwinden und einer reichen Badezeit entgegen.
Tsingtau war stiller geworden.
Die Reserven aus Japan fanden einen Weg nach Tsingtau.
Der 15. August begann als der Tag der Freude und brachte die Nachrichten von einem Seetreffen bei Hongkong mit dem Telegramm: "Scharnhorst" und "Gneisenau" jagten zwei britische Kreuzer mit vier Schornsteinen nach schwerer Beschädigung durch Geschützfeuer in die Flucht."
[Abb.]: Kapitän zur See von Meyer-Walbeck
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Haeckel
Otto
Haeckel, Otto
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Haeckel
Georg
Haeckel, Georg
Unsere längst im Vorgelände beim Schanzen tätigen Truppen hatten nach Bekanntgabe des japanischen Ultimatums ihre Arbeit nur unterbrochen, um dem Kaiser mit drei brausenden Hurras ein Versprechen zu leisten.
[Tabelle]: Der Gouverneur befehligte:
Wer in seine geöffnete rechte Hand sieht und den runden Handteller als China gelten läßt, darf im abgespreizten Daumen die Halbinsel Schantung glauben.
[Tabelle]: Von Geschützen waren im Platz und fanden Aufstellung:
Zur Vereidigung des Landsturms auf dem Paradeplatz marschierten am 26. August Schulter an Schulter Beamte, Ingenieure, Schiffsjungen, Kaufleute, Handwerker und Schüler durch die Straßen.
Schon nach der Gouvernementssitzung, vor der das japanische Ultimatum lag, hatte der Kommandeur der Landfront, Oberstleutnant von Kessinger (Marine-Infanterie) die berittene Kompagnie (Major Kleemann) des dritten Seebataillons ins Vorgelände geschickt.
In kleinen Scharmützeln den Gegner aufhaltend, zogen unsere Reiter sich auf die Grenze des Pachtgebiets als Linie des ersten Widerstandes zurück.
Die zähe Verteidigung von Kutapu ließ den Feind spüren, mit welcher Art Gegner er zu rechnen habe.
Während der gleichen Tage war das Gelände vor unserem rechten Flügel ein Schauplatz ähnlicher Kämpfe.
[Abb.]: Die Bucht von Tsingtau
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Guschmann
R.
Guschmann, R.
Den schon überaus vorsichtigen Anmarsch des Gros der Japaner verzögerte während der nächsten Tage vor dem linken Flügel unserer Stellung das Feuer, mit dem "Jaguar" (Kommandant: Fregattenkapitän Freiherr von Bodecker), "S 90" und "Kaiserin Elisabeth" die Anmarschstraßen belegten.
Gegen Mittag rief ein Befehl des Kommandeurs der Landfront alle Truppen im Vorgelände in die Aufnahmestellung auf der zweiten Höhenkulisse von Tsingtau zwischen dem Kuschan an der Bucht und den Prinz-Heinrich-Bergen am Gelben Meer zurück.
Mit einem Verlust von nur sechs Toten und neunzig Verwundeten hatte die jetzt den Gürtel der Werke haltende Festungsbesatzung dem Gegner das Vorgelände während der Kampftage vom 2. bis 28. September, also fast für die Dauer eines Monats streitig gemacht.
Kein feindliches Artilleriefeuer folgte unseren Truppen in die Werke.
Reich an Erfolg war eine am 9. Oktober von dem allen Tsingtauern wohlbekannten früheren aktiven Feldwebel Bunge ausgeführte Erkundung.
Noch liegt die Stille vor dem Sturm über Tsingtau.
[Abb.]: Offiziere und Mannschaft des deutschen Torpedobootes "S 90" x Kapitänleutnant Brunner
Der Glaube der Tsingtauer, daß die Japaner die Werke sturmreif wähnten, war kein irriger.
Die Japaner liegen überall vor dem Hindernis.
Ein Feuerüberfall der feindlichen Artillerie zwingt um neun Uhr früh zur Räumung des Schützengrabens zwischen Werk 3 und 4.
[Abb.]: Der Flieger von Tsingtau
Auch die Stadt hat unter dem neuntägigen Bombardement gelitten.
Geschichte des Schutzgebiets
[2 Karten]: (1)[Südostasien] (2)Tsingtau
[Karte]: [Kiautschou Bucht]
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