Volltext: Der aus dem Parnasso ehmals entlauffenen vortrefflichen Köchin, Welche Bey denen Göttinnen Ceres, Diana und Pomona viele Jahre gedienet, Hinterlassene Und bißhero, bey unterschiedlichender Löbl. Kochkunst beflissenen Frauen zu Nürnberg, zerstreuet und in grosser Geheim gehalten gewesene Bemerk-Zettul:

106 Anderer Theil / 
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werde ; darnach vier oder fünff Eyer darein zerklopffen / alles zusammen 
in ein Reindel / darinnen zuvor ein wenig Schmaltz zergangen / güssen 
oben und unten Glut geben / und gantz heraus nehmen ; will man es 
zuckern / so stehet es zu eines jeden Belieben. 
34. Ein Reiß- Kooch. 
Der Reiß wird sauber gewaschen / wieder getrocknet / und gestossen / 
daß er wie ein grober Gries wird : dann südet man denselben 
in einem süssen Ram oder Kern / rühret kleine zerstoßt 
Mandeln darein / daß er eine rechte Dicke bekommt / und lästet ihn 
noch ein wenig süden ; dann wird er gezuckert / und ein und anders 
Löffel Voll Zimmet- oder Rosenwasser darein gegossen. 
35. Ein Gries - oder Gritz- 
Kooch. 
NImm einen Seiher oder Durchschlag / fülle denselben über die 
Helfft mit Gries oder Gritz an / setze ihn auf einen Topf oder 
Hafen mit südenden Wasser / so ebenfalls nur halb angefüllet 
ist / doch muß der Durchschlag sich gantz recht und nett auf den 
Topff schicken / aber den Rand umher soll man mit groben Teig / 
Leimen oder Dohn verkleben / und den Seiher mit einem Deckel 
oder Stürtze zudecken / damit kein Dunst davon gehe : der Hafen 
wird auf einen Dreyfuß gesetzt / und kein gar starckes Feuer darunter 
geschieret / damit derselbe nicht zerspringe / oder das Wasser an den 
Gries spritze / und das gantze Kooch verderbe ; wann nun der Gries 
wohl gedampfft / und über einander vest worden / muß man ihn 
noch eine gantze Stund alsofort dampffen lassen : alsdann auf eine 
Schüssel thun / frisches Schmaltz darunter mischen / und lind darein 
reiben 
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[ Anmerkung 
Kern = Rahm 
Rosenwasser = Wasser mit Rosenöl 
Durchschlag = Sieb ]
	        
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