Volltext: Der aus dem Parnasso ehmals entlauffenen vortrefflichen Köchin, Welche Bey denen Göttinnen Ceres, Diana und Pomona viele Jahre gedienet, Hinterlassene Und bißhero, bey unterschiedlichender Löbl. Kochkunst beflissenen Frauen zu Nürnberg, zerstreuet und in grosser Geheim gehalten gewesene Bemerk-Zettul:

Von unterschiedlichen Mus- und Breyen. 91 
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nun fast weich gesotten / mach in einem Pfännlein ein Bach- oder auch 
frisches Schmaltz heiß / röste einen guten Löffel voll Mehl darinnen / 
und rühre es unter die Graupe / Pfeffere und saltze es auch / und würff 
ein Stuck Bach- Schmaltz darein / lasse es wohlgemach süden / damit 
sie sich nicht anlege und stinckend werde ; ist sie zu dick / güsse noch ein 
wenig Wasser oder auch Fleischbrüh zu / laffe sie noch ein wenig süden / 
und richte es an. 
106. Linsen zu kochen. 
NImm Linsen nach deinem Bedüncken / wasche und setze sie 
in warmen Wasser zu / mache daß sie nicht erstarren / sondern 
bald und wohl süden / biß sie weich werden / sollten sie aber annoch 
hart bleiben / und das Wasser meinst eingesotten seyn / kan man 
ihnen mit Zugüssung eines andern warmen Wassers helffen ; wann 
sie dann weich sind / brenne ein gut Theil Mehl darein / beliebt es mit 
Zwiebeln zu machen/ kan man / wann das Mehl halb eingebrennt / ein 
wenig dinn- und länglicht- geschnittene Zwiebeln dazu werffen / und 
schön liecht mit in dem Schmaltz rösten : dann rühret Man beedes / das 
geröstete Mehl und Zwiebeln / unter die Linsen; würfft ein Stuck 
Bach- Schmaltz / Saltz / Pfeffer / und ein wenig Gewürtz - Negelein 
darein / und lässet es noch einmal aufsüden : wird es zu dick/ kan man 
warmes Wässer oder Feischbrüh zügüssen / die Linsen mit ein wenig 
Essig ( welches man aber / so es nicht beliebte / unterlassen kan) säuern 
und dann in eine Schüssel anrichten. 
107. Ein Semmel - Mus. 
REibe Semmeln oder Wecke / an einem Reibeisen / röste sie im 
Schmaltz / qüsse Fleischbrühe daran / laß süden ; darnach würtze 
es mit gutem Gewürtz / und thue ein Stück Butter dazu : 
wilt du es aber gut haben / so kopffe Eyerdottern / und rühre sie darunter / 
lasse es aber nicht mehr süden / sondern richte es gleich an / und streue 
Muscatenblühe darauf. 
Mij [Buchbindervermerk] 108. Ein
	        
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