98 30jährige Erfahrungen als Priester in Madison.
des Zweifels für sich haben. Am Schluß macht er die sarkastische
Bemerkung, er mache den Vorschlag, die Angelusglocke, wenn
sie eine gute Sache ist, soll voranläuten, in einem fort. . . . Ent⸗
weder ist es Sarcasmus, oder meint er wirklich was er sagt. —
Sein Protest ist leichtsinnig, gedankenlos hingelegt, er ist nicht
aufrichtig gemeint und es ist keine Antwort darauf möglich; trotz—
dem daß er latein zu verstehen scheint. Verstehen Sie mich wohl,
durch diese Zeilen hatte ich nicht die Absicht einem Manne zu
antworten auf etwas was keine Antwort verdient. Hätte er nur
ein Argument vorgebracht, so hätte ich dann doch etwas gehabt,
darauf zu erwiedern. Ich wollte nur dieses schreiben um zu
zeigen, wie schmählich die Worte des Hochw. Alois Zitterl ver—
dreht und mißdeutet worden sind. Thomas J. Laughlin.
„Madison, den 16. August 1901.“
Aus dem „Madison Democrat“ vom 13. August 1901: „In
Bezug auf die Morgenglocke.— Der würdige Rector der St. Er⸗
löser Gemeinde hat in seinem Artikel, ‚,Das Läuten der Morgen
Angelusglocke,“ dasselbe so gut vertheidigt und alle Gründe die
sich aufbringen lassen vorgebracht; obgleich dieses Geläute viele
Leute in aller Frühe im Schlafe stört und sie aufweckt. Wohl
läßt sich ein solches Geräusch in aller Frühe rechtfertigen aus viel—
fachen Gründen — es mag eine alte Gewohnheit sein; viele
Mitglieder der Gemeinde mögen es lieben — und für manche
Arbeiter mag die Morgenglocke recht praktisch sein. Es wird
auch angegeben, der Lärm der Locomotiven, das Rollen der Om—
nibuswagen mitten in der Nacht, mag ebenso anstößig sein und
sfollte unterdrückt werden, falls man auch das Geläute unter—
drückt wissen will. Doch in Bezug auf das Argument, das Läu—
ten sei eine alte ehrwürdige Gewohnheit, so kann man hoffen,
—D Voranschreiten der Civilisa—
ion allmählig auf die Seite gesetzt und abgeschafft wird. Man
merkt bereits eine Abnahme, denn viele Thürme haben keine
Glocken mehr, und es scheint, daß dies die Richtung der neuen
Zeit ist und sich Bahn bricht. Auch in der katholischen Kirche,