Volltext: Heimatbuch des Salzmarktes Lauffen, des ältesten Marktes im inneren Salzkammergut

Am 5. Jänner 1972 lief unter Vorläufer Mattuzzi Romeo wieder eine Lauffner 
Glöcklerpass. Sie bestand aus 14 Kappen, die teils noch aus Sammer Mathias 
Zeiten stammten. Teils wurde auch mit neuen Kappen nach Ebenseer Bauart 
gelaufen. Kienast Friedrich hat bei Herrn Putz vulgo „Reifschneider” aus 
Mitterweißenbach, diese Technik erlernt und die Kappen neu angefertigt. Das 
Holzgestell blieb zwar gleich, aber der Karton und das Seidenpapier wurden vom 
schwarzen Tonpapier und Buntpapier abgelöst, auch das Auszeichnen fiel nun weg, 
es wurden alle Motive fein säuberlich ausgeschnitten und geklebt. 
Ein Jahr später fertigte die Lauffner Jugend unter der Leitung von Kienast Friedrich 
die „Blumengruppe“ an. Gearbeitet wurde in der Volksschule, die Kinder waren mit 
Feuereifer bei der Sache. Neun Kappen mit Alpenblumenmotiven wurden angefertigt. 
Nun ging es Schlag auf Schlag, fast jedes Jahr wurden von den Jugendlichen neue 
Kappen gemacht. 
Am 5. Jänner 1979 musste bereits in zwei Passen zu je 11 Kappen gelaufen werden, 
ein Quartett der Lauffner Musik verschönerte ab diesem Jahr den Glöcklerlauf. Es 
wurde auch die Geschichte der Lauffner Glöckler am Marktplatz über Lautsprecher 
vorgetragen, Text: Kienast Friedrich, Sprecher: Ludwig Loidl jun. In Bad Goisern 
kam die neue Art des Laufes, mit Musikbegleitung sehr gut an, was man an den 
Einnahmen und den vielen Zusehern sehen konnte. 1983 waren das erste Mal auch 
„Drei Königsreiter“ dabei, Josef Feichtinger war der Initiator der „Heiligen Drei 
Könige“ zu Pferd und hatte damit großen Erfolg. 
Im Juli 1985 stellte Kienast Friedrich alle seine Funktionen zur Verfügung und Josef 
Holzberger wurde sein Nachfolger. Unter seiner Leitung wurde versucht, den 
Kappenbestand zu erneuern. Leider zog sich die Jugend, hervorgerufen durch 
Unstimmigkeiten mit dem V.V., immer mehr zurück und gründete eine eigene Pass. 
Bereits im Sommer 1987 gründeten Josef Zierler, Wimmer Thomas, Kienast 
Klaudius, Jenicek Hermann und noch einige mehr die Lauffner Brunnleiten Glöckler. 
Auch einige Erwachsene die dem V.V. den Rücken kehrten, halfen der neuen Pass 
mit ihren Kappen aus. 
Am 5. Jänner 1988 lief neben dem Verschönerungsverein ( 8 Kappen ) die Brunnleitn 
Pass mit 9 Kappen. Bereits bei diesem Lauf war das Ende der 
Verschönerungsvereins-Pass vorherzusehen. Von früher 22 Kappen und insgesamt 
36 Beteiligten, waren 8 Kappen und 12 Beteiligte geblieben. 1989 war man sich 
zwischen den beiden Passen nicht mehr einig. In den Annalen des V.V.Lauffen, 
kann man nachlesen, dass der Vorstand mit der Betreuung der Kappen nicht 
zufrieden war. 1990 war für den V.V. das Glöcklerlaufen zu Ende. Aus Mangel an 
Läufern wurde der Lauf eingestellt. 
Dafür gab es bei den Brunnleitnern großen Aufschwung, es wurden wunderschöne 
Kappen angefertigt und eine eigene Goiserer Pass gegründet. Mit dieser 
Neuregelung waren einige Lauffner nicht einverstanden, ihre Argumente waren, dass 
sich nun alles nach Goisern verlegen könnte und die Brunnleitner ihre 
Eigenständigkeit als Lauffner Glöckler verlieren würden. 
Der Glöcklerlauf wurde nun unter der Leitung von Zierler Josef Jun., immer mehr 
ausgebaut. Sogar das Fernsehen war am Lauffner Marktplatz und brachte einen 
Bericht über die Glöckler. Der Hauptgrund für diesen Bericht war, dass die Brunnleitn 
Pass den Reingewinn ihres Laufes immer einen vom Schicksal hart getroffenen Kind 
oder Erwachsenen zur Verfügung stellten, und so deren Not etwas gelindert wurde. 
Dies ist sicherlich ein Novum beim Glöcklerlaufen im gesamten Salzkammergut und 
kann nicht genug hervorgehoben werden.
	        
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