Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Imkerverein Unterweißenbach 
Der Lehrer Hans Hutsteiner wurde 1938 zum Ob- 
mann gewählt. Er bemühte sich um die Vergröße- 
ung der einzelnen Imkerbetriebe mit der Devise: 
‚Jedes Jahr ein Volk mehr.“ Inzwischen zählte der 
[mkerverein 40 Mitglieder. Herr Hutsteiner, der 
spätere Präsident des oberösterreichischen Landes- 
»ienenzüchtervereins und Vizepräsident des Öster- 
reichischen Imkerverbandes, entdeckte in Unterwei- 
Benbach seine Liebe zu den Bienen. 
Auch der Imkerverein blieb von den Kriegswirren 
nicht verschont. Eingesetzte Ortsgruppenleiter der 
NSDAP und Ortsbauernführer konnten den Zerfall 
des Vereines nicht aufhalten. 
Im Jahre 1946 versammelten sich die Imker erneut 
und es wurde an die alten Traditionen angeknüpft. 
Obmann wurde Herr Franz Himmelbauer. Die Auf- 
bauzeit war, wie in allen anderen Bereichen, sehr 
mühevoll. Rückschläge und Völkerverluste konnten 
die Imker nicht entmutigen und so bildete sich bald 
wieder ein funktionierendes Vereinsleben. Das 
größte Problem stellte in der Nachkriegszeit die Be- 
schaffung von Futterzucker dar. Nur im Tausch ge- 
gen Honig wurde eine geringe Menge Zucker von 
der Landesregierung genehmigt. Der Bezug konnte 
nur durch Vorauszahlung abgehandelt werden. 
Im Jahr 1954 übernahm Herr Johann Wahlmüller 
den Vorsitz im Verein und veranstaltete den ersten 
Imkerball. Er führte den Verein bis 1972. Herr Di- 
rektor Franz Schaufler, als neuer Vereinsobmann, 
förderte die Weiterbildung unserer Imker. 
Ab dem Jahre 1984 übernahm Herr Franz 
Windischhofer die Obmannschaft. Da die Hygiene- 
bestimmungen immer umfangreicher wurden und 
die Problematik der Rückstandsbildung im Wachs 
erforscht werden konnten, entschloss man sich im 
Verein ein eigenes Dampfwachsschmelzgerät anzu- 
schaffen. Dieses Gerät ermöglicht reines Bienen- 
wachs zu erhalten, welches in dünnen Platten (Mit- 
telwände) in den Bienenstock zurückgegeben wird. 
Für die Honigvermarktung wurde eine für die Re- 
gion Mühlviertler Alm gestaltete Etikette entworfen, 
die von allen Imkern der Region verwendet wird. 
{m Jahre 2002 wurde Herr Ing. Franz Rosinger zum 
Vereinsobmann gewählt. Er besuchte in der Zeit von 
2003 bis 2005 den ersten in Oberösterreich abge- 
haltenen Lehrgang zum Bienenwirtschaftsmeister. 
Das erworbene Wissen wird an die Vereinsmitglie- 
der zur Qualitätsverbesserung der Imkereiprodukte 
weitergegeben. Somit kann die ernährungsbewusste 
Bevölkerung auf Spitzenprodukte der Region zu- 
:ückgreifen. 
Der Honigertrag macht nicht einmal 10% des Wer- 
es aus, der für das Land durch die Bestäubung der 
Bienen erzielt wird. 
Foto: Karl Kiesenhofer 
Der Bestäubung durch die Bienen zu verdanken! 
Die Arbeit der Imker wurde erschwert, weil durch 
lie Kultivierung der Landschaft die Pflanzenvielfalt 
ıbnahm und neue Krankheiten (z.B. die Varroa- 
nilbe) zusätzliche Kosten und Arbeiten erforderlich 
nachen. 
Die Bienen können daher in Europa ohne Betreuung 
Jurch die Imker nicht mehr überleben. In wenigen 
Jahren würde das letzte Bienenvolk zugrunde gehen. 
-oto: Mühlviertler Alm-Büro 
derr Stellnberger mit einem „Apidea”-Kästchen 
Wer einheimischen Honig genießt, 
fördert die flächendeckende 
Bestäubung unserer Vegetation. 
Text: Ing. Franz Rosinger, Kons. Johann Kiesenhofer 
1m
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.