Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Um die Lochsteine und Gattersäulen ranken sich Sagen und Bräuche 
Dazu diente das Gebot, im „gei‘, außerhalb des 
Marktes dürften weder Salz noch Schmalz, noch 
Käse zum Verkauf angeboten werden. 
Um die Lochsteine und Gattersäulen 
ranken sich Sagen und Bräuche 
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Wie schon erwähnt, mussten die Felder eingezäunt 
werden. Zum Passieren der Einfriedungen dienten 
zigene Gattervorrichtungen. Sie eröffneten auch den 
Zugang zu den Höfen. Die Bohrung des Lochsteins 
verläuft immer zur Wegrichtung. Auf der anderen 
Wegseite befand sich nur ein kleinerer Stein ohne 
3ohrung. 
„Nach einem früher weit verbreiteten Volksglauben 
durfte der als Hausfriedenssymbol ausgewiesene 
Hausstein nicht entfernt werden, da auf ihm der 
Haussegen ruhte.“‘ 
Armen Seelen weh tue. Nach einer anderen Sage 
befinden sich nicht nur die armen Seelen, sondern 
auch die Seelen der ungeborenen Kinder unter dem 
Stein. Auch ihnen soll das Rütteln des Steines 
Schmerzen bereiten.“ 
Aus germanisch- heidnischer Zeit stammt wohl noch 
der Brauch des Windfütterns. „Bei diesem Brauch 
wurden Brotbrösel, Mehl, Werg oder Asche des 
Fronleichnamsbirkenlaubes in die Luke des Gatter- 
steines gelegt‘, daneben aber auch Glasscherben. 
„Der Wind sollte sich an den Glasscherben verlet- 
zen, wenn er, sein Futter suchend, durch die Öff. 
nung in der Gattersäule stob“.‘ 
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Sagen von geheimnisvollen Lichtern 
und unerlösten Seelen sind auch aus 
der Pfarre Unterweißenbach überliefert: 
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Die Sage vom Lichtlein . | nn 
beim Moserschneiderhause 
3ild: Prof. Alfred Höllhuber 
Rekonstruktion eines Gatters mit Gattersäule 
Einmal ging ein Mann auf dem Weg beim Moser- 
schneiderhause vorbei. Bei einem großen Steine, 
nicht weit vom Hause, sah er ein Lichtlein und 
meinte, dass dort jemand aus dem Moserschneider- 
hause mit einer Laterne herum suche. Er ging in das 
Haus und fragte, ob jemand von den Hausleuten mit 
einer Laterne beim großen Steine sei. Der Moser- 
schneider aber sagte: „Bei uns ist niemand aus dem 
Hause gekommen, weil wir schon eine ziemliche 
Zeit beim Kartenspielen, wie wir da sind, beisam- 
mensitzen.“ 
Die Leute sahen das Licht jetzt auch, aber niemand 
getraute sich zum Stein hinzugehen. Das Licht 
wurde später nie wieder gesehen und niemand 
konnte sich die seltsame Erscheinung beim Felsen 
erklären. 
Sagen berichten von nächtlichen „umgehenden 
Lichtern“ bei Lochsteinen. Diese Lichtlein, manch- 
mal auch „Fuchtlmandl“ genannt, sollen dem 
Nachtwanderer den Weg erleuchten und ıhm das am 
Lochstein befestigte Gatter öffnen und schließen 
helfen. „Dankt der Wanderer mit einem „Vergelt’s 
Gott“ für das Öffnen des Gatters und verspricht er 
ein Vaterunser, so wird eine arme Seele gerettet und 
kommt in den Himmel. Dankt er nicht, so wird ihm 
ein fürchterlicher Schlag versetzt und die arme Seele 
muss weiter auf Erlösung warten. Die Lichter sollen 
Grenzfrevler gewesen sein, die für ihre Tat durch 
das nächtliche Umgehen büßen müssen‘. Die 
Volksmeinung besagt auch, „dass an Lochsteinen 
nicht gerüttelt werden dürfe‘. Auch sollten „an ih- 
nen befestigte Gatter nicht auf- und zugeworfen 
werden, da dies den unter den Steinen sitzenden 
ı Wilhelm Sighart, Grenzmale aus frühen Zeiten, O6. Heimatblätter 
'993. Heft 4
	        
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