Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Die Zeit auf den Höfen während des Krieges bzw. die ersten Nachkriegsjahre 
hörte natürlich dem Bauern. Die Ochsen wurden 
deshalb ja auch vor deren Verkauf so gut gefüttert!“ 
Jeder Hof hatte seine eigenen Abnehmer. Für jene 
Produkte, welche aber nicht direkt an den End- 
verbraucher verkauft wurden, gab es Sammelstellen. 
Die Wolle der Schafe wurde von den Bäuerinnen 
gesponnen und diente hauptsächlich zur Selbstver- 
sorgung. Der Flachs wurde an einigen Höfen selbst 
verarbeitet, an andern wiederum als Rohfaser ver- 
kauft. 
musste sie jemand führen. Meist war das die Auf- 
gabe des Hüterjungen. Der Bauer selbst oder der 
Knecht des Hofes hielt den Pflug. Gut zu sehen sind 
auch die Maulkörbe der Ochsen auf dem Bild. Sie 
dienten dazu, dass die Ochsen nicht ständig während 
des Ackerns weideten. 
Der Ackerbau 
Im Jahr 1950 wurden von 312 Betrieben 1956,22 ha 
bewirtschaftet." Auf 665 ha, das sind 34 %, wurde 
Getreide angebaut. Hauptsächlich waren dies Rog- 
gen und Hafer, da für Weizen und Gerste der Boden 
zu karg und das Klima zu rau waren. 
Mit einer Putzmühle rei- 
nigten die Landwirte das 
Getreide, welches sie als 
Saatgut verwendeten. 
Foto: Familie Palmetshofer, Obermühl 9 „Ssengmühle“ 
Der Besitzer Leopld Mayrhofer beim Pflügen 
Das Ackern mit den Pferden war da schon etwas 
einfacher. Wenn man zwei Pferde angespannt hatte, 
musste kein Hüterbub führen. 
Foto: Gertraud Seiser, Wien 
-ranz Leitner und Karoline 
Seiser (Wegerer) bei der 
Putzmühle 
Der Acker wurde bis in die späten 50er Jahre mit deı 
Vier-Felderwirtschaft mit Brache bebaut. Das heißt, 
das abgeerntete Kleefeld wurde im Herbst stehen 
gelassen, im Frühjahr darauf diente es dem Vieh zur 
Weide. Nach den Anbauarbeiten im Frühjahr begann 
das „Brachen‘“: Im Mai ackerten die Bauern das 
Kleefeld um und eggten es. Im Sommer zwischen 
Heuernte und Schnittern wurde das zweite Mal ge- 
ackert, diesmal möglichst tief und anschließend 
wieder geeggt. Den Stallmist streute man im August 
auf das Feld, pflügte ihn ein und eggte abermals. 
Darauf säten die Bauersleute den Roggen. 
Mit den Ochsen wurde geackert. Damit die Ochsen 
aber auch dahin gingen, wohin sie gehen sollten, 
! Gemeindeamt Unterweißenbach, Aufzeichnungen über Ackerbau 
Foto: Schaffelleitner 
Beim Schafleitner, Franz Lehner und Maria Renner 
War das Feld fertig gepflügt, konnte gesät werden. 
Anschließend wurde noch mit Ochs oder Pferd ge- 
3ggt, damit die Saat gut keimen konnte. 
Bis Mitte der 50er Jahre wurde in Unterweißenbach 
das Getreide mit der Sense geschnitten. 
Mit jedem Mäher arbeitete mindestens eine Aufhe- 
verin. Sie bündelte das gemähte Korn mit der Sichel
	        
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