Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Artenreichtum einer Kulturlandschaft 
Artenreichtum einer Kulturlandschaft 
Die Landschaft des unteren Mühlviertels hat sich in 
den vergangenen Jahrhunderten durch die Sied- 
lungstätigkeit und wohl auch durch die Arbeit ihrer 
Bewohner so entwickelt, wie sie sich dem Betrach- 
ter darstellt. Mit viel Mühen wurden dem Urwald 
durch Rodung karge Nutzflächen abgerungen. 
In die Misch- und Nadelwaldgebiete sind Wiesen 
und Felder eingebettet, unterbrochen von Feldgehöl- 
zen, “Kobel,, und wollsackartig verwitterten Gra- 
nitblöcken. Die verstreuten Höfe, Dörfer und Sied- 
lungsflächen sind von Nutzflächen umgeben, die 
von mäandernden Bächen und Runsen durchzogen 
werden. Das für die heutige Zeit notwendige Stra- 
ßen- und Wegenetz verbindet die einzelnen Höfe mit 
Dörfern und Ortschaften. 
Eine erstaunliche Artenvielfalt unserer Pflanzen- 
und Tierwelt konnte durch die Schonung von Bö6ö- 
schungen und Feldrainen erhalten werden. 
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Foto: Johann Viehböck 
Grüne Pantoffeltierchen (Parametium aurelia) bei der 
Konjugation; 40f; 0,65; dik; 2006 
Wegen der allgemein kleinbäuerlichen Struktur, 
dem „Fleckerlteppich““ an Parzellen und der Steilheit 
des Geländes, waren Maschineneinsätze nur in be- 
grenztem Umfang möglich und so sah man bis in die 
Siebzigerjahre auf den Feldern Kornmandln. 
Durch Förderungsmaßnahmen wurden die „sauren 
Wiesen“ mit Hilfe von Drainagierungen trockenge- 
legt um eine Ertragssteigerung zu erzielen. Weiters 
konnten die landwirtschaftlichen Nutzflächen durch 
Entsteinungsaktionen der maschinellen Bearbeitung 
zugeführt werden. Beide Maßnahmen erbrachten 
eine gravierende Veränderung unserer Kulturland- 
schaft. Nur vereinzelt blieben Hutweiden und 
Feuchtgebiete erhalten. Umso wichtiger wurde der 
Erhalt der Feldraine und „Steinkobel‘, die mit Ha- 
selsträuchern und anderen Pflanzen bewachsen sind, 
für die Erhaltung der Artenvielfalt. 
Einigen Tieren, wie Auer- und Birkwild, wurde aber 
gerade durch die Trockenlegung von Wiesen die 
Lebensgrundlage entzogen. 
Feuchtgebiete 
Leben entstand über hunderte Jahrmillionen im 
Foto: Johann Viehböck 
Sternalge —- eine Zieralge aus dem Hochmoor; 
40f; 0,65; Dunkelfeld: 2006 
Wasser: Grüne Einzeller legen sich bisweilen paar- 
weise zusammen und bilden Plasmabrücken, um 
ihre Baupläne auszutauschen, zu reparieren und zu 
varlıeren. 
Mit Torfmoos, Moosbeere, Rauschbeere, Schlamm- 
seggen, Moorbirken und Wollgräsern bilden diese 
winzigen Pflanzen eine einzigartige, tausende Jahre 
alte Pflanzengesellschaft.
	        
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