Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Die Straßenmeisterei Unterweißenbach 
Mönchdorf bis Weitersfelden stellten 25 Pferde und 
16 Ochsen als Zugtiere zur Verfügung. Die Tiere 
waren zu dieser Zeit schon versichert. Die restlichen 
Straßen wurden händisch geräumt und gestreut. Die 
händische Streuung der Bezirksstraßen und teilweise 
auch der Bundes- und Landesstraßen wurde bis in 
das Jahr 1995 durchgeführt. 
Heute wird das Straßennetz der Straßenmeisterei mit 
sechs, nach dem letzten Stand der Technik ausge- 
statteten Schneeräumfahrzeugen geräumt und ge- 
streut. 
Salzstreuung schon in der Kriegszeit 
Es wurde auch schon damals Streusalz verwendet 
So wurden für den Winterdienst 1942/43 für Unter: 
weißenbach 4.000 kg Auwuftausalz der Marke 
"Strasse" bestellt. Die Anlieferung erfolgte in einem 
Waggon von der Saline Ebensee nach Pregarten. 
Im Vergleich dazu werden heute in einer Winterpe- 
riode ca.1.000 — 1.500 Tonnen Salz und ca. 1.500 
Tonnen Splitt gestreut. 
Beschwerden über den Winterdienst gab es auch 
schon in früherer Zeit. So beschwerte sich am 
14. November 1944 der Reichspostschaffner deı 
Linie Freistadt-Unterweißenbach, dass der Ames- 
reitherberg und der Haidberg schlecht gestreut wa- 
ren und er deshalb Ketten anlegen musste. 
Heute ist es für viele Verkehrsteilnehmer schon eine 
Katastrophe, wenn Schneematsch auf der Straße 
liegt. Der Faktor Zeit spielt eine immer größere 
Rolle in unserem Leben. Teilweise wird heute auf 
den Straßen ohne Rücksicht auf äußere Umstände 
und andere Verkehrsteilnehmer „gerast‘“. Passiert 
ein Unfall, wird oft unrichtigerweise der Straßener- 
halter zur Rechenschaft gezogen. 
Gesetze 
Im Landesgesetzblatt für OÖ vom 28. November 
1935 wurden die Verkehrsordnung, die Fahrvor- 
schriften, die Verpflichtungen der Anrainer, die 
Verbote usw. geregelt. 
So war zum Beispiel im $ 41 das Radfahren. gere- 
gelt: Jeder nicht übliche Gebrauch von Fahrrädern. 
das Wettfahren ohne straßenpolizeiliche Genehmi- 
gung, das so genannte Karusselfahren, das Fahren zu 
Lern- und Übungszwecken und das freihändige Fah- 
ren sind in geschlossenen Ortschaften und auf Stra- 
ßen mit starkem Verkehr nicht erlaubt. Das Abheben 
der Beine von den Tretkurbeln und das Anhängen an 
andere Fahrzeuge ist auf allen Straßen verboten. 
Verkehrszählungen 
Die Entwicklung des Straßenverkehrs seit 1948 ist 
enorm. Eine Verkehrszählung auf der Riedmark 
Straße in Unterweißenbach am 6. April 1948 ergab 
folgende Bewegungen innerhalb eines Zeitraumes 
von zwölf Stunden: 60 Fahrräder, 48 bespannte 
Fuhrwerke, 5 PKW, 18 LKW, 1 Autobus und 5 
Motorräder. 
1943: 23 Autos in zwölf Stunden 
2000: 745 Autos in vier Stunden 
Die letzte händische Verkehrszählung fand am 
12. Mai 2000 statt. Innerhalb von vier Stunden 
fuhren auf der Riedmark Straße: 0 Fahrräder, 46 
Lieferwagen, 37 LKW, 655 PKW, 7 Autobusse und 
15 einspurige KFZ. 
Heute wird der Verkehr elektronisch gezählt und es 
wird nicht mehr zwischen den einzelnen Fahrzeug- 
<ategorien unterschieden. Der Durchschnittsverkehr 
auf der Riedmark Straße bewegte sich 2008 um die 
1.920 Fahrzeuge täglich. 
Glashütterkapelle 
Die Straßenmeisterei Unterweißenbach ist Besitzer 
und Erhalter der 1839 erbauten und 1934 im Zuge 
des Straßenumbaues neu errichteten Kapelle. 1975 
wurde die Kapelle mit Kosten von 270.600 ÖS 
gründlich renoviert (siehe „Die Pfarre Unterweißen- 
bach — Dorfkapellen ...‘°). 
Steinbruch an der Riedmark Straße 
Der so genannte, Czapek-Bruch wurde 1924 von 
Josef und Maria Czapek erworben. Von 1945 bis 
1959 wurde dort Steinmaterial abgebaut und in mü- 
hevoller Kleinarbeit zu Schotter für den Straßenbau 
verarbeitet. 
Verfasser: Franz Lindner
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.