Der Kindergarten in Unterweißenbach
Der Kindergarten in Unterweißenbach —
bereits 1939 im ganzjährigen Betrieb
Erstmals wurde im Jahre 1938 auf die Dauer von
einigen Monaten von der NSV — Nationalsozialisti-
sche Volkswohlfahrt — ein Erntekindergarten einge-
zichtet. Diese Einrichtung entstand, um für die
Kleinkinder eine Betreuung zu haben, damit die
Erntearbeiten ungestört verrichtet werden konnten.
Bereits ab Jänner 1939 konnte der Bevölkerung von
Unterweißenbach ein ganzjähriger Kindergartenbe-
trieb angeboten werden. Zu dieser Zeit existierten in
Österreich bislang nur klösterliche oder städtische
Kindergärten.
Der Kindergarten war im Tanzsaal des Gasthauses
Plochberger (jetzt Weichselbaumer), Markt 46, un-
iergebracht und wurde beinahe ausschließlich von
der Marktbevölkerung genutzt. Die Kindergarten-
ante Anna Lasinger erzählte: |, Am Tag nach Ball
und Tanzveranstaltungen war kein Kindergartenbe-
rieb. Der Tanzsaal musste erst Wieder DL. DM
Kindergarten umfunktioniert werden.‘
Foto: Ottilie Himmelbauer
Kindergartenkinder mit den „Tanten“ Ottilie Himmelbauer,
Aloisia Rauch und Anna Lasinger im Jahr 1940
Von Beginn an war Frau Anna Lasinger leitende
Kıindergärtnerin. Frau Ottilie Himmelbauer und Frau
Aloisia Rauch unterstützten sie. Der Kindergarten-
betrieb konnte selbst in den Kriegsjahren aufrecht
erhalten werden. Da sogar die Kinder evakuierter
Familien aus Wien und Deutschland diese Einrich-
tung besuchten, stieg die Kinderanzahl in einer
Gruppe bis zu 48 Kindern an.
In den Jahren 1945 und 1946 stand der Kindergarten
unter Gemeindeverwaltung. Seither wird er als Ca-
ritas-Kindergarten geführt.
Im Jahre 1958 wurde das Wirtschaftsgebäude des
öfarrhofes zu einem Pfarrheim umgebaut, in das der
Kindergarten übersiedelte.
Frau Anna Lasinger
leitete den Kindergarten 35 Jahre
Von 1938 bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1973,
also insgesamt 35 Jahre, war Frau Anna Lasinger
Leiterin des Kindergartens und somit für zwei Gene-
:ationen die Kindergartentante.
Durch höhere Geburtenzahlen und vermehrte An-
‚orderungen an den Kindergartenbetrieb reichten die
Räumlichkeiten nicht mehr aus. Der Ruf nach einem
Neubau wurde immer lauter und dringlicher.
{m Garten des Pfarrhofes begann man 1976 mit dem
Bau des Kindergartens. Das neue Gebäude konnte
Jereits 1978 bezogen werden. Diese moderne Ein-
ichtung wurde nach Einführung des kostenlosen
Iransportes der Kindergartenkinder immer mehr
auch von den Bewohnern der Ortschaften und Dör-
fer in Anspruch genommen. Daher herrschte bald
wieder Raumnot und es war unumgänglich, weitere
Räumlichkeiten bereitzustellen. In der Dorfschule
Hackstock konnten im Jahre 1994, auch gegen den
Widerstand einiger Eltern (weite Fahrtstrecke), ein
provisorischer Gruppenraum und Spielplatz einge-
richtet werden. Ein Erweiterungsbau des bestehen-
den Kindergartens wurde seitens der Gemeinde ins
Auge gefasst.
{m Jahre 1997 beschloss der Pfarrgemeinderat, die
Kindergartenliegenschaft an die Gemeinde zu ver-
schenken. Die Gemeinde wiederum verpachtete die
Liegenschaft an die Pfarrcaritas. Die Führung und
Verwaltung des Kindergartens obliegt der Pfarrca-
Aitas.
Der bestehende Kindergarten wurde im Jahre 2008
ım einen Gruppenraum und Kleingruppenraum er-
weitert und saniert, um weiterhin den Anforderun-
gen zu entsprechen. 1
Der provisorische Kindergarten in Hackstock wurde
aufgelöst.