Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Der Zweite Weltkrieg 1939 - 1945 
Ma 
Br 
Tötung „unwerten Lebens“ 
In der Gau-Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart star- 
ben in diesem Jahr am 29. September 1940 Marie 
Plochberger (49), Unterweißenbach 15, an „In- 
fluenza“ und Josef Mayrhofer (30), am 1. Mai 1940, 
an „Lungen-TBC“ (Abteilung Hartheim).' 
1941 
Der Krieg gegen Russland beginnt 
Am 22. Juni 1941 begann Hitler den Krieg gegen 
Russland. In den Kesselschlachten von Minsk, 
Orsch-Witebsk und Uman konnten anfänglich Er- 
folge erzielt werden. Im Dezember 1941 stieß man 
bis knapp vor Moskau vor. Der geplante Blitzkrieg 
blieb aber im russischen Winter stecken. 
Unterweißenbach verlor in diesem Jahr acht Männer 
an der Front in Russland. Hofer Lambert, 
Wahlmüller Franz, Hinterdorfer Johann, Moseı 
Anton, Stellenberger Franz, Hinterdorfer Josef, 
Palmetzhofer Anton und Starzengruber Leopold. 
Gerade als Pfarrer Höckner in seiner Predigt vom 
28. September 1941 die Eltern aufmerksam machte, 
ihre Kinder und Jugendlichen abends bis spät in die 
Nacht hinein nicht auf der Straße herumziehen zu 
lassen, da sie Unfug trieben, ereignete sich Folgen- 
des: „Am Montag, den 29. September 1941 um ca. 
22.00 Uhr gab ein. 17-jähriger Junge namens J. H., 
unter Anleitung eines 19-jährigen Lehrers, namens 
N., vom Gasthof des Adolf Hietler mit einer Luft- 
druckpistole‘ 
vier Schüsse 
auf das südliche Kanzleifenster 
ab. Verletzt wurde niemand. Beschädigt wurden 
zwei Fensterscheiben.‘“ 
Am darauffolgenden Mittwoch wurden die Jugend- 
lichen seitens der Gendarmerie verhalten, Abbitte zu 
leisten. 
1942 
Zwei Glocken mussten geopfert werden 
Im Jänner des Jahres 1942 musste der Ort wiederum 
zwei Glocken opfern. Es handelte sich hierbei um 
die im Jahre 1924 angeschaffte Kriegerglocke und 
die aus dem Jahr 1922 stammende Heimkehrer- 
glocke. 
Viele Gemeinden ersetzten die im Ersten Weltkrieg 
geopferten Glocken durch ein volleres Geläut aus 
dem gleichen edlen Metall. Andere wiederum be- 
schafften welche aus Stahl, um nicht wieder in die 
gleiche Situation kommen zu müssen. „So hatte 
Oberösterreich beim Beginn des Zweiten Weltkrie- 
ges wiederum über 2.100 Bronzeglocken mit einem 
wesentlich höheren Glockengewicht als vor dem 
Weltkrieg. [...] Als 1940 die Glocken wieder als 
Kriegsopfer angefordert wurden, waren die Be- 
stimmungen wesentlich strenger als im Ersten Welt- 
krieg. Nur mittelalterliche Glocken vor 1500 sollten 
von der Einschmelzung verschont bleiben. Die 
wertvollen Barockglocken, mit denen Oberöster- 
reich besonders reich gesegnet ist, sollten diesmal 
mitgeopfert werden.“ Es durfte immer nur die 
kleinste Glocke in den Pfarren belassen werden, die 
nicht unter Denkmalschutz fiel. 
Am Donnerstag, den 11. Juni 1942, berichtet die 
Pfarrchronik von einem heftigen Gewitter mit Wol- 
kenbruch und Hagel, welches es seit 1910 nicht 
mehr gegeben hat.“ 
In diesem Jahr kam es zu monatelangen Kämpfen 
zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten 
Armee. Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus 
wurde eingekesselt. Der Bitte des Generals zur Ka- 
pitulation gab Hitler nicht nach und so gelangten 
von 250.000 Soldaten 90.000 in Kriegsgefangen- 
schaft, wovon nur mehr 6.000 ins Deutsche Reich 
zurückkehrten. Am 3. Februar 1943 war die 
Schlacht um Stalingrad vorbei. 
Der Krieg forderte in diesem Jahr neun Tote aus 
Unterweißenbach. drei Personen wurden vermisst. 
1943 
4 Steinmaßl, 1988, S. 392 
? Pfarrchronik Unterweißenbach. S. 101-102. 
3 Fellner, Passierschein und Butterschmalz, 1995, S. 148. 
) Dfarrchronik Unterweißenbach. S. 103
	        
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