Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Die Zwischenkriegszeit 
Unterstützt von der deutschen NSDAP verstärkten 
die Nationalsozialisten ihre Terrortätigkeit. Am 25. 
Juli drang eine Gruppe von SS-Soldaten in Unifor- 
men des Bundesheeres in das Kanzleramt in Wien 
ein. Sie stießen auf Dollfuß, welcher gerade das 
Haus verlassen wollte und gaben tödliche Schüsse 
auf ihn ab. 
Die Achse Rom - Berlin zeichnet sich ab 
Der neue Bundeskanzler Schuschnigg suchte inter- 
nationale Absicherung für die Unabhängigkeit Ös- 
terreichs. Ein Treffen mit Mussolini endete im Au- 
gust 1934 mit der offiziellen Beteuerung der Zu- 
sammenarbeit zwischen Italien, Österreich und Un- 
garn („Römische Protokolle“). Auch England, 
Frankreich und Italien gaben für die Unabhängigkeit 
Österreichs eine Erklärung ab. Der Überfall Italiens 
auf Abessinien (heute Äthiopien) führte zu einem 
Bruch mit England und Frankreich und hatte eine 
Annäherung an Deutschland zur Folge. Die Achse 
Rom-Berlin zeichnete sich ab. 
Schuschnigg entschließt sich 
zu einem Abkommen mit Deutschland 
Foto: Institut für Zeitgeschichte 
Bundeskanzler Dollfuß ist tot 
Gleichzeitig wurde auch das Rundfunkgebäude be- 
setzt und der Sprecher zur Verlesung der Mitteilung 
gezwungen, die NSDAP-habe die Regierungsgewalt 
in Österreich übernommen. Der Putsch in Wien 
brach bereits nach wenigen Stunden zusammen, in 
den Bundesländern hingegen dauerte er mehrere 
Tage. Danach wurden Tausende von Putschisten 
verhaftet, in Anhaltelager gebracht und die Anführer 
hingerichtet. 
Da Mussolini den Frieden gebrochen hatte, bean- 
tragte der Völkerbund Wirtschaftssanktionen gegen 
italien; 52 Nationen stimmten zu, nur Ungarn, Ös- 
terreich und Albanien stimmten dagegen. Die 
Westmächte reagierten verärgert und verweigerten 
Österreich alle finanziellen Unterstützungen. Da 
Insgesamt kamen bei den Kämpfen in Oberöster- 
reich auf Regierungsseite sieben, bei den Aufständi- 
schen (vermutlich) zwanzig und vier Unbeteiligte 
ums Leben. In ganz Österreich wird die Zahl der 
Todesopfer dieses Putsches auf 223 geschätzt.‘ 
Auf Wunsch des Bundespräsidenten 
übernimmt Kurt Schuschnigg 
die Regierungsgeschäfte 
Auf Wunsch des Bundespräsidenten übernahm Kurt 
Schuschnigg ab 30. Juli 1934 die Regierungsge- 
schäfte. Hitler griff nicht ein (die Truppen Mussoli- 
nıs am Brenner hielten ihn - noch - ab). Anfangs 
musste sich Schuschnigg die Macht mit seinem Vi- 
zekanzler, dem Anführer der Vaterländischen Front 
und der Heimwehr, Ernst Rüdiger von Starhemberg, 
teilen. 
- Lehr. 2004. S. 337 
Foto: Institut für Zeitgeschichte, Wien 
Kurt Schuschnigg trifft Mussolini
	        
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