Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Die Zwischenkriegszeit 
Oberösterreich stellt 15 Mandate für die Einheits- 
liste (Christlichsoziale und Großdeutsche), sechs für 
die Sozialdemokraten und einen Abgeordneten für 
den Landbund. 
Die Pfarrchronik Unterweißenbach vermerkt dazu 
Folgendes: „Für die Agitation waren diese Wahlen 
einfach wegen der Einheitsliste mit den Großdeut- 
schen. Die Sozialisten erhielten nur 25 Stimmen.‘“ 
Der Justizpalast brannte 
Foto: Dokumentationsarchiv des österr. Widerstandes 
Schattendorf 
Am 5. Juli 1927 begann in Wien der Prozess gegen 
die Attentäter. Als die Geschworenen die Täter frei- 
sprachen, kam es nach einer tumultartigen sozlialisti- 
schen Demonstration am 15. Juli 1927 in Wien zu 
einer schweren Entladung. 
Der Protest der Linkspresse, gedacht als Ablenkung 
ihrer Anhänger von unüberlegten Aktionen, hatte die 
gegenteilige Wirkung. Arbeiter zogen durch die 
Stadt und setzten den Justizpalast in Brand. 
Die Polizei schoss auf das eigene Volk 
Foto: Ö. Nationalbibliothek Wien 
Schutzbundangehörige reagieren auf die Bluttat in 
Schattendorf 
Die Versuche sozialdemokratischer Führer (wie z.B. 
des Wiener Bürgermeisters Karl Seitz) die Massen 
zu beruhigen, scheiterten. Auf Befehl von Polizei- 
präsident Schober wurde die Polizei mit Gewehren 
ausgerüstet und eröffnete das Feuer. Resultat: 89 
Tote (darunter vier Polizisten) und 1.057 Verwun- 
dete 
schutz (z.B. in Kärnten) eingesetzt und standen politisch 
den Christlichsozialen nahe. Die Heimwehren, ‚vielfach 
nach Bundesländern in sich gespalten und nie so einheit- 
lich wie der Schutzbund, kamen auf ca. 120 000 Mann. 
Zusammenstoß zwischen Frontkämpfern 
und Schutzbund in Schattendorf 
Foto: Ö. Nationalbibliothek 
Wien 
Ignaz Seipel 
In der kleinen burgenländischen Gemeinde Schat- 
tendorf fallen am 30. Jänner 1927 Schüsse. Der Zu- 
sammenstoß zwischen Frontkämpfern und Schutz- 
bund hatte auf demokratischer Seite zwei Todesop- 
fer (einen Kriegsinvaliden und ein Kind) gefordert. 
24. April 1927 Nationäiratswahlen 
Gegner sahen bei den Ausschreitungen den ange- 
kündigten Versuch einer „Diktatur des Proletariats‘“ 
der aber scheiterte. 
Pfarrchronik Unterweißenbach,. S. 86
	        
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