Volltext: Häuserchronik Windischgarsten, Häuser mit Kons.-Nr. 60-85 [Folge 9]

Haus Nr. 78 
Anno 1697 waren an Steuern zu zahlen: Rüststeuer FI 1.15, Landsteuer FI 1.18, 
Robot 56 x = FI 3.29 x. 
Im Jahre 1702 verkaufte Hans Rettenbacher ein halbes Landl im Kirchfeld an 
Wolf Sulzbacher, Besitzer des Hauses Nr. 88. 1 
Am 19.September 1707 übergaben Hans und Maria Rettenbacher dem 
Schwiegersohn und der eheleiblichen Tochter Elias und Maria Klampfleutner ihrem 
Besitz folgend: das Haus mit kleinem Kuchlgarten und ein Landl im Kreuzfeld um FI 
270.-, ein Landl im Kirchfeld FI 50.-, dann eine Wiese, genannt "Neuwiese", zwischen 
des Baders Mohr und des Hafners Wiese liegend um FI 120.-, zusammen um F} 440.-. 
Weiters haben die jungen Eheleute für die Eltern an Schulden FI 159.15 zu bezahlen 
und behalten sich die Eltern noch bevor die Kost, so gut es die Jungen selbst haben 
werden, auch ein Roß samt dem Stall in der Wagenhütte, damit der Alte für sich selbst 
und sein Weib zu ihrer notwendigen Kleidung etwas verdienen möge. Die nötige Fütterei 
für das Roß muß er sich aber selber schaffen, jedoch die "salva venia Gail (Jauche und 
Mist) solle beim Haus bleiben. Die vorhandenen Fahmisse behalten die Verkäufer für 
sich; sollte aber den jungen Besitzern etwas anständig sein, so sind sie schuldig, 
solches ihnen abzulösen. Sollte die junge Frau wider Verhoffen vor den Eltern sterben, 
so muß der Schwiegersohn an letztere extra 50 Gulden hinauszahlen. Sodann ist 
Klampfleutner zu einem Bürger aufgenommen worden, bedient sich der "kleinen 
Handlung" und zahlte 1 Gulden Bürgerrecht. Er hat auch am 26. Jänner 1708 dem 
Schwiegervater die Fahrmisse um FI 50.- abgelöst. 
Die alte Frau Maria Rettenbacher starb am 15.November 1714. Erben waren die 
4 Töchter Elisabeth, Eva, Magdalena und Maria, letztere verehelichte Klupft. Am 
7 Dezember 1720 kaufte das Fischerhaus samt Grundstücken ex officio der 
Handelsmann Wolf Sulzbacher, welcher auch das Haus Nr. 88 besaß. 
Am 27.Februar 1721 übergab Wolf Sulzbacher das Fischerhaus um FI 330.- 
seinem Schwiegersohn und eheleiblicher Tochter Mathias und Anna Radlingmayr. 
Letztere überließen dieses Haus zum gleichen Preis am 1. Juni 1731 wiederum 
den Schwiegereltem Wolf und Regina Sulzbacher, nachdem diese ihr Haus Nr. 88 
verkauft hatten. Wolf Sulzbacher starb 1743; es erbeten 8 Kinder aus erster und dritter 
Ehe. Die 4 Kinder aus 1.Ehe sind zu finden beim Haus Nr. 88; aus 3. Ehe lebten Michl, 
15 Jahre alt u. war 1763 im Silberbergwerk Annaberg In Niederösterreich bedienstet, 
Anna 9, Katharina 5, Johann Georg 3 Jahre alt. 
Am 10.Februar 1744 verehelichte sich die Witwe Regina mit Paul Janoth (Janik) 
aus Kärnten. Sie verkauften aber den Besitz schon am 30.Juni 1744 an Mathias 
Schoiswohl, abstammend vom Hause Nr. 40 um FI 650.-, welcher am 4.August d.J. die 
Maria Anna Pfaffenhuber, Steinmetzmeisterstochter vom Hause Nr. 48 heiratete. Das 
Fassionsbuch von 1749 besagt: Mathias Schoisswohl, Bürger, mit Garten, 2 Landl und 2 
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