Volltext: Liebe und Leben - ein Schicksal nach Briefen [Folge 12]

Er schien über mein nunmehriges, rasches Handeln wohl etwas frappiert 
zu sein, gab aber doch schließlich (?). 
Die Arbeiter waren für 6 Uhr Morgens bestellt; ich war um 6 Uhr auf dem 
Sattlerfeld, es war aber erst ein Arbeiter u. zwar vom Herrn Steiner da. 
So mußte ich erst um eine Sense schicken u. abmähen laßen u. selbst 
zusammenrechen helfen. Endlich nach % 7 Uhr erschienen 2 Arbeiter 
des Herrn Bürgermeisters, einer von Frau Paulingenius u. Einer von H. 
Purgleitner u. so wählte ich die Vertiefung zwischen den beiden langen 
u. größeren aufgeworfenen Hügeln des Feldes als Ausgangspunkt der 
Arbeit. Anlehnend an den westlichen Hügel trafen wir auf 2 Schuh Tiefe 
auf Mauerwerk, u. dieses als Rückwand vorläufig betrachtet gruben wir 
nach Osten und zwar um so mehr, als wir auch alsbald auf eine Mittel- 
mauer stießen. die wir nun rechts und links verfolgten, do daß wir schon 
gegen Mittag 2 Gemächer od wie man will vor uns hatten, von denen je- 
des eine Breite von 7 % Schuh einnahm. Auf 4 Schuh Tiefe erreichten 
wir das Pflaster - nämlich festgestampften Sand und unter demselben 
ebenfalls Sand mit Gerölle. Über dem Pflaster war in dem linken Gema- 
che eine zolldicke, ?dunkle? Schichte, die wir für Ofenruß hieltn, weil er 
ganz schwarz war, aber an der Sonne getrocknet erwies es sich als 
Asche. Sonst war bis auf die Aschenlage ?? bis auf 2 Schuh nichts zu 
finden als Ziegelfragmente in Stoff u. Form gleichen uralten Ursprungs 
vermischt mit Mauer= od. Mörtelschutt, unterhalb aber blos Mauer= od. 
Mörtelschutt und so ward auch vor Allem beschloßen, die Richtung nach 
Osten zu verfolgen u. zwar so lange bis wir an das gegenüberliegende 
östliche Mauerwerk u. zur Kenntniß der Breite des Gebäudes gelangten. 
(Seite 8 wird hier eingefügt!) Die Mittelmauer ist ganz wohl erhalten. In 
dem rechten Gemache kamen wir bis 12. Schuh Länge auf eine Gegen- 
mauer u. an der rechten Ecke auf ein kleines Lager von Holzkohle in ei- 
ner Tiefe von 3 - 4 Schuh.Die Mittelmauer reicht nuu einige Zoll unter 
das Pflaster der beiden Gemächer hinab. In dem ganzen ausgegrabenen 
Raume fand sich ein Stück von Terebratelkalk vom Prielersteinbruch u. 
zwar unter dem Mauerschutt. Was ich als Hauptresultat der ganzen bis- 
herigen Arbeit betrachte, ist aber die große Menge von Ziegelfragmen- 
ten, auf denen sich fast noch überall die Bezeichnungen vorfanden 
Es sind dreierlei Bezeichnungen: nämlich I. mit 3 großen Buchstaben 
NMR, Il. mit kleineren Schriftzeichen LIICHTA. Da bei dem zweiten rö- 
mischen Zweier der Strich zur Linken des T weiter vom Zweier entfernt 
ist, so dürfte es ein I sein u. die Inschrift lauten: Legio secunda, Cohors 
secunda Italica; endlich Ill. Mit NM, wovon sich aber nur 1 Exemplar 
fand. 
Wegen der Heu- u. Kleemahd kamen am 16. Juni nur 2 Arbeiter des 
Herrn Hofbauer u. auch diese mußten, weil im „Eib” (?Eck?)) rückwärts 
vom Friedhofe in der Gemeindewaldung des Marktes eine neue Ziegel- 
stätte errichtet worden ist, am 17. Juni zum Wegw#machen dahin wan-
	        
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