Volltext: 500 Jahre gotischer Bau Wallfahrtskirche Maria Fallsbach

Über die Entstehung der goldenen Samstage wird folgende 
Legende erzählt: 
Da waren einmal drei Mäher, die arbeiteten noch als die 
Abendglocke läutete. Einer der Arbeiter ließ von der Arbeit ab, 
während die anderen weiter mähten. Als der Heimgekehrte am 
nächsten Morgen den englischen Gruß betete, fand er im Grase 
ein Goldstück. Auf dieser Münze waren die Worte zu lesen: Dies 
schickt dir Maria als Liebeszeichen, weil du Ihr zu Liebe den 
Samstagabend geehrt hast. Der Arbeiter eilte vor Freude zum 
Pfarrer, der mit Rücksicht auf das Goldstück die folgenden 
Samstage als goldene Samstage einführte. Es sind dies die ersten 
drei Samstage nach der Tag- und Nachtgleiche im Herbst. 
Diese Einführung fällt in die Zeit des Kaisers Ferdinand IL., also 
zur Zeit der Gegenreformation.”® 
Pfarrer Laurentius Redlhamer (1683 — 1696) ist. ebenfalls im 
Chor der Wallfahrtskirche begraben. Sein Grabstein befindet 
sich an der Südwand der Turmhalle. Die Inschrift lautet: 
Allhie ruhet der Hoch Ehr würdige in Gott Woll Edle vnd 
Hochgelehrte Herr Laurentius Redlhamer AALI & Phsia Mer 
nec non SS Thlgia Candidatus weilland deß Löblichen Gottshauß zu Güntzkirchen in daß XII 
Jahr best bestelter Pfarrer, der drey güldinen Sambstag nächtigen Andacht allhier im Fahlspch 
Löbl. Fundator: ware in Andacht gegen Gott, im Eyfer gegen 
den Nächsten, in Barmherzigkeit gegen denen Armen, 
sonderbahr Vortrefflich: Ist Zur Belohnung seiner villfältigen 
Verdiensten abgeschieden den 29. Tag Jenners im I 696sten, 
seines Alters in den 50sten Jahr. Lebe woll, so wirst nicht über 
Sterben. Requiescat in Pace. 
Grabstein des Pf. Redlhamer 
Die Türkenkriege lösten auch in Oberösterreich mehrere 
Wallfahrten zur Abwehr der Türkengefahr "aus, so auch in 
Fallsbach. Offiziere und Soldaten, die heil aus den Schlachten 
zurückkamen, stifteten erbeutete Waffen und F ahnen, die an 
den Kirchenwänden aufgehängt wurden. 
Unter einer Türkenfahne von 1717 aus Belgrad war noch um 
1856 folgende Inschrift angebracht: Dieser Fahn ist Von Denen 
zV pelgraD gesCHlLagenen 
tVrken. Das Chronogramm 
ergibt DDD = 1500, C = 100, 
LL = 100, VVV = 15, H = 2. 
zusammen 1717 *8® 
Opferstock aus dem Jahr. 1720 
1720 wurde der steinerne Opferstock, der sich unter der Empore 
befindet, in Linz angeschafft und es wurden dafür 3 f, 54 kr 
bezahlt. Dem Tischler zu Polham wurden „vor zway Peichtstüchl, 
2 gäter, ain Stuell mit 5 siz, 6 Außscheidt und ain Cästl 19 fl 24 kr 
bezahlt. 
Obenansicht des Opferstockes 
°% Heimatbuch Gunskirchen, Seite 110 
?7 Martinsblatt 2, Jahrgang 1982, Bericht SR Rudolf Moser 
° Gugitz, Wallfahrten Oberösterreichs, Seite 81; Andachtsbild 1856, gedruckt bei Johann Haas in Wels
	        
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