Volltext: Chronik der Gemeinde Gosau

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Sommerzeit von Ausflüglern und Touristen vielbegangenen Weges ausgebrochen 
war. Begünstigt durch die heißen Sommertage und den zwar nicht starken, aber 
doch vorherrschenden Westwind, griff das Feuer in unheimlichem Tempo um 
sich. Schon stand der ganze Westhang der beiden Donnerkögel in Flammen und 
drohte schon über die Kresselwand und das Törleck, Gosauergebiet zu erreichen. 
Die Flammen konnten ja von Gosau aus schon am Nordwestgrad des kleinen 
Donnerkogels zur Nachtzeit beobachtet werden. Den Ernst des Sache erkennend, 
wurden Sonntag, dem 7. Juli Löschmannschaften von allen angrenzenden 
Gemeinden aufgeboten. Außer einer Wehrmachtsabteilung aus Salzburg, den 
Feuerwehren aus Annaberg und Gosau wurden auch noch Gosauer Forstarbeiter 
aufgeboten, welchen sich noch so manche freiwillige Helfer angeschlossen hatten. 
Die Abwehr mußte sich aber, da Wasser nicht zur Verfügung stand, nur auf die 
Abholzung entlang der Brandgrenze beschränken, um dadurch dem Feuer die 
Nahrung zu entziehen, Aber auch dieser Bekämpfungsmodus erfüllte angesichts 
des Funkenfluges und der abnormalen Trockenheit, seinen Zweck nicht. Erst der 
in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli einsetzender Regen brachte dem Brand ein 
Ende. 
Aus unbekannter Ursache brannte in diesem Jahre die Schleifsteinhütte des 
Franz Egger aus Gosau Nr. 408, am Oberen Schleifsteinbruche gänzlich ab. 
Ein wirklich einmaliges alpines Bravourstück vollbrachten die beiden 
Bergsteiger Siegfried Löw, geb. 1933 und Jörg Lehne, geb. 1937, beide aus 
Rosenheim stammend, in diesem Jahre. Sie erkletterten dem Däumling bei 
Schnee und Kälte ohne jeden Unfall. 
Johann Grabner aus Lenzing fuhr am 30. Mai zur Nachtzeit mit seinem 
Kraftrad vom Gosauschmied kommend Richtung Vordertal. Wahrscheinlich 
wegen zu hoher Geschwindigkeit verlor dieser die Herrschaft über sein Fahrzeug, 
streifte in den Scheibenfeldern einen Randstein und stürzte schwer. Er ist 
innerhalb der nächsten Stunden den erlittenen schweren Verletzungen 
(Schädelbasisgrund) erlegen. 
In der Nacht vom 8. auf den 9. September fuhr Leopold Pilz aus Goisern 
mit seinem Motorrad in angeheitertem Zustande ebenfalls vom Gosauschmied 
kommend Richtung Vordergosau. Auch dieser konnte wahrscheinlich wegen 
überhöhter Geschwindigkeit die starke Kurve vor der Bäckerbrücke nicht mehr 
meistern, durchstieß das hölzerne Brückengeländer und landete im Gosaubache. 
Der Soziusfahrer Christian Reisenauer aus Hallstatt wurde auf den 
gegenüberliegenden, steinigen Damm geworfen und fand dabei, ebenso wie der 
Fahrer selbst, den Tod. Damit hätten wir wieder das Wichtigste eines Jahres 
festgehalten und wollen somit übergehen zum Jahre 
1958: 
Da es in diesem Jahre weder auf dem Gebiete der Gemeindevertretung, 
noch im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in‘ der Gemeinde zu 
Sonderheiten kam und sich auch im Personalstand der Gemeinde nichts änderte, 
wollen wir gleich zur Bautätigkeit übergehen.
	        
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