Volltext: Spigel der artzny (VD16 F 2874)

Dasander teil des ersten Suchs 
iĩn vestigiert durch bewerũ g det ver 
nunfft dñ dise hat stat. Welches be 
schicht durch. inij. ding / Sapores/ 
Odoeres / Coloꝛes et substantiam / zů 
rutsch durch dẽ geschmack der vsũch 
ung / durch die riechung / durch die 
farden / vñ durch die standtbafftigẽ 
gestalt. Der versũchung geschmack 
seind. viij. Zum erstẽ ist einer gantz 
scharpff durch tringt die zungen in 
tiefe / deß halb vrküntlich ist subtilig 
keit seiner substantz. Vßwelchẽ auch 
küntlich ist dz selbig ding tugent ha 
ben zů eroffnen vñ zerteilen / welche 
tugendẽ zů geeignet werdẽ der bitz⸗ 
Darũb dañ die scharpffen ding heis 
ser cõplexion seint / als senff / pfefser⸗ 
noblauch. Der ander geschmack ist 
bitterkeit / seret auch die zungẽ / aber 
nit mit tieffer durchtringũg / zů ach 
ten gegen dẽ scharpffen geschmack / 
die bitterkeit ist grober substantz / 
magstu daruß mercken dz ire verse 
rung allein ist in vßwendiger circũ⸗ 
ferentz der zungẽ. Die biterkeit hat 
iugent zů schabẽ / vñ zů sübern / wã 
durch die vᷣbrunst wirt eĩ ding bitter 
darũb die bittere spiß oð artzney eon 
felẽ warm vñ truckẽ zů vrteilẽ seint. 
Der drit geschmack ist gesaltzen vñ 
schabet die zungen vß wendig aber 
de Snit so fast aio ð bitter / deßalb 
gesaltzẽ ding tringt vñ sübert / diser 
geschmack hat mer der wesserigkeit 
dan der bitter / wan die materi des 
saltz ist wasserikeit vᷣmischt mit ver⸗ 
drentẽ dempffen / diser geschmack ist 
subtiler substantz / Ngeh altzẽ ding 
ser durchtringlich ist. Also dz es d 
fleisch vor faulũg behaltet / vß welc 
em zů vrteilen ist hitz vnd truckne / 
doch nit so hoch als in der bitterkeit. 
Der vierd gschmack ist die suͤse / die 
senfftigt die scherpff der zungen die 
võ keltin entstandẽ ist. Sie süse ver 
stopfft / vrsach dz sie dẽ gldern ange 
em ist zů narũg / darũb sie dañ die 
süse so gytigklich an sich ziehend dz 
dauon die glider als die leber etc· ver 
stopfft werdẽ. Vß welchẽ allen zů vr 
teilen die süssigkeit warm vñ fücht 
sein / wan nach ð meinũg der Philo 
sophoꝛrũ so herst darin ð —58 
des lufftes. Zer v. geschmack ist 
feißte oder vff feißte geneigt. Diser 
senfftigt die zunge / so sie võ trücknoe 
geseret ist / diser geschmack hatt der 
wessirigkeit mer dan die süsse / auch 
des luffts mer dan des ertrichs / deß 
halb er minder heiß mer fücht geur 
teilt wirt. Der. vj. gschmack ist ruch 
gleich als herte nespeln oð schlehen ⸗ 
die noch nit zeitig oð weich seint / di⸗ 
ser zücht die zungen zůsamen / vnd 
macht sie dür võ wegẽ seiner rauhe 
deß halb er geurteilt würt balt vnd 
truckẽ / doch nit so hech als diser her 
nach. Der. vij · geschmack ist stopffen 
de / alse dz er gar bey hin nimpt die 
enpfintlicheit der zungen / wirt auch 
kalt vñ trucken geurteilt. Der. viij⸗ 
geschmackist sudtile saure als essich 
hat. Welche durch subtile trer sub⸗ 
stantz gantz durchtringlich ist / deß⸗ 
halb sie zerteilt vnd eroffnet. Siser 
gschmack wirt geurteilt kalt/truckẽ⸗ 
wie wol eilicher meinung da wiðd ist 
vñ nemlich von dem essich / die weil 
essich eroffne die verstopffung des 
miltz / so sei ser heisser cöplexion. Sʒz 
doch nit gar falsch ist / aber dise hitʒ 
ist allein stat habẽ in der substantcz 
Auit 
3
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.