Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Das dritte Buch der Garten Ordnung / 
Das woß aber vnd die duͤrre gebrochene Rinde abzuschaben / 
sst dem Fruͤeling zum bequemsten im Hornung vnd Mertzen. 
Das zehende Capittel. 
Wie der Bodem des Sartens sein sol / vnnd 
wie er gegen den vier theilen der 
Welt soll gelegee 
sein. I 
Das Erdreich vnd den Boden zit einem Baumgarten muß 
nicht zu starck / auch nicht zu Sandicht / nicht zu seist / auch nicht zu 
duͤrre noch zu mager / nicht zu kalt noch zu hetß / nicht zu hoch noch zu 
nicdrig / sondern in allen diesen stuͤcken messig seim / ein lucker vnd zim⸗ 
lich feist Erdreich das also bestendig wol vnter sich gehet / in die teuf⸗ 
se / ist am besien darzu / wo der Bodem kalt / sawr oder Kissig ist / so 
kan lein Baum wol wachsen / denn also bald die Wurtzeln / das Kis⸗ 
sige Erdreich erreicht / bleibt der Baum stehen / vnd treibet weder vber 
noch vnter sich rechtschaffen / sondern kruͤmmet sich vnnd beschlecht 
mit Moß / wird krumb / Hoͤckerich / Rauch vnd wilde / endlich ver⸗ 
dorrct er gar mitrinander / alles was am feuchten tumpffichten oͤr⸗ 
ten gepflautzzt wird / koͤmpt auch nicht fort / vnnd bringet gar vntuͤrn 
che / vngeschmackte fruͤchte / denn vbrige feuchtigkeit keinem dinge gut 
ist. 
Der gelegenste ort aber zu einem Garten / ist der gegen der Son⸗ 
nen auffgang lieget / vnd von dannen sich allgemach zeugt vnd leucket 
nach dem Muttag also / das er don einer ebene sich zugleich nach er 
ner hoͤhe erhebt / der auch fuͤr dem boͤsen kalten Winden verwaret in 
zu beyden seiten von Mitternacht als da seind die zwischen auffgang 
der Sonnen vnd Mitternacht / Ceciæ vnnd Hellespontiæ vnnd 
Nortost genand / oder zwischen Niedergang der Sonnen vnd MNit⸗ 
ternacht Noriwest genand/ herfuͤr blassen. 
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Was gegen dem Abend vnnd HVitternacht gesctzt wird 
thut selten gut / dann die gegen Mitternacht eigen von der Son⸗ 
nen / darumb sie derselben zu wenig haben / die gegen dem Alend 
werden den tag vber da die Hitze zum groͤsten ist / biß in die Nacht! 
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