Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Das dritte Buch / der Garten Ordnung / 
der Wein in der klaͤt zeit ist / vnd sol der Wein wol gerahten vnd gut 
werden / so mus er gut vnd schoͤn biuͤd Wetter haben / wenn nu sol⸗ 
ches geschicht / so ist nicht Vrban die vrsach / sondern Gott der das 
gut fruchtbarlich Wetter zu der zeit gegeben / denn dazumal steht die 
Sonnr am Hoͤchsten / vnd lest die wermbsie radios vnnd stralen von 
sich scheinen vnd schiessen / so is es auch mir dem Kappsamen / wenn 
man den vmb Petri Stulfeir sect / oder wenn man nur in das Erd⸗ 
reich kommen kan / so gehet er in der zeit auff / ehe sein todfeind / die 
Erdfloͤhe wachsen / denn diß schedlich vngezieffer sich findet / also bald 
mit der Erden werme / denen kommen die zeitliche Pflantzen mit jhren 
Hertzblettern zuuorn / das sie von jnen sicher seind / ich habe dieses 
Samens wel bald nach Weinachten / wenn das Erdreich zuuorn ge⸗ 
graben gewest / auch wol auff den Schnee geseet / ist gar wol bekom⸗ 
men / vnd hat Peter Stulfeir nichts von gewust / hab an jhm vnnd 
andere heuigen micht gedacht / mehr jrer glatt vergessen. 
6. 
Vrsach 
altweibi 
sche su⸗ 
perstiti- 
on vnd 
aberglau 
ben aus 
dem 
Boap⸗ 
sthumb. 
Es kommen aber solche alt Vaͤttelische vnd Weibische Super⸗ 
stitiones aus dem Bapsthumb her / welches ein superstitiosum ge⸗ 
— 
ligen / denn Gott gegleubt vnd vertrawet hat / ja das mehr ist / vnser 
Heil vnd Seeligkeit ist auff die heiligen gegruͤndet / bey dem Papi⸗ 
sten / vnd ist bald kein heilig dem sie nicht zum Sonderlichen artz / son⸗ 
derlicher Kranckheit gemacht / aber diß gehoͤrt nicht hieher. In das 
Bapsihumb aber sind solche aberglauben aus dem Heydenthumb 
komen / vad von den Zeuberern vnd tage wehlern genomen / vnd ha⸗ 
ben viel der vnsern / solches von jren großeltern im Bapsthumb erzo⸗ 
gen / gchoͤrt vnd behalten / das Man jnen solche superstitionis nicht 
abgewehnen kan / denn sie sind wie ein fleuchtende scuche. 
So ist nun n cht Wunder / wenn gleich dieselben Regel nicht zu⸗ 
rreffen / denn sie haben ein faulen / vnd keinen gewissen grund / ist auch 
nicht darauff zuuerlassen / darzu sind sie wicder Gottes Ordnung 
vnd willen / streitten auch wieder das erste gebot. 
Eben dieses schlags ist auch das / das jr viel in der Weichfa⸗ 
sten / den Acker nicht beseen wollen / geben fuͤr das getreide setze dit 
Koͤrner weit außcinander / vnd werde also leicht / vnd gebe nicht wol 
in den Scheffel / so doch dieselbe nicht von Gett / sondern vom Bapst 
ist eingesert / vnd nicht der meinung / den fruͤchten des Erdreichs an 
oder abzuhelffen / Lenn was hat die Weichfast mit erwachsung der 
Ecden frucht zuthun / die im anfang guter meinunge ist zur busse vnd 
warer bekerung der Menschen / von jhren grossen Suͤnden abzue 
en
	        
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