Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Das oritte Buch / der Garten Ordnung/ 
2. Zum an dern/ womit man die Bewme tuͤngen sol / Ist vn⸗ 
ter vielen ein sonderlich bedencken / aber es wird geaͤchtet / das 
der Esels Mist hierzu der beste sein sl.. Wenn man aber den— 
selben nicht haben kan / so helt man den Schaff Mist am be— 
guemesten / vnnd nach dem der Rindermist / Sewmist dienct in dec 
Gerten micht / ist aber sehr gut / den Hopffen damit zu iungen. Vom 
Pferder Nist wechset allerley Vnkraͤut / dienet in den Acker / wa 
cher offt gepfluͤget / vnd also das vnkraut damit gedempffet vnd ge⸗ 
tilget wird / Es ist aber gar gut zu tuͤngen das Landt / darin man 
Moͤren oder gelbe Ruͤbensamen seen wil 
3. Zum dritten / Mus man auch vnterricht haben / wie man vnd 
wohin man die Bewme tuͤngen sol / denn hleran auch viel gelegen isi. 
Sie muͤssen aber nicht hart bey / oder an dein Stamme geraunget 
werden / denn wenn man das thut / so verbrennet der Mist des Bau⸗ 
mes Rinden vnd Stamm / vnd zuͤndet jhn an / das er den Wurm vnd 
brandt bekommet / vnd volgendt verdorret / es wird auch das Obst/ 
so hernach solcher Baum tregt / Wuͤrmicht vnd vneß. 
Dem fuͤrzukommen / so mus man zu den Wurtzeln des Batvms/ 
reumen vnd graben / wol vom Stamme hindan / bey zweyen Elen/ 
vnd die Wurtzel entdecken / vnd die Tuͤngung auff dieselben bringen⸗ 
vnd die Gruben ein zeitlang offen stehen lassen / damit der Regen deu 
erweichten Mist / sampt seiner fettigkeit / zů den vntersten vnd Hertz⸗ 
wurtzeln bringen kan / denn solches gibet dem Bawm grosse krafft zu 
wachsen / vnd fruchtbar zu werden. 
4. Zum vierden Wenn der Bodem oder Erdreich zu Sandich is 
darin die Beume stehen / so ist heisser Mist / wenn du damittuͤngẽ wilt/ 
den Bewmen schedlich / denn wie zuuor gesagt / wenn zwey hrisse bing 
als Sand vnd Mist zusammen kommen / so verhitzen sie noͤch sehrer⸗ 
vnd machẽ die Bewme / das sie verdorre / du must aber den Saͤnd von 
des Bawmes Stamm vnd Wurtzel weg reumen / vnd an dessen stat 
gute fette Erde bringen / oder den Sand mit frischen Leimen mengen / 
vund wieder herbey schuͤtten. Viel besser aber ist hierzu die auffge⸗ 
schuͤfflete Erde in den Gassen in Stedten / oder wo man viel fert / wenn 
man mit derselben solche oͤrter tuͤnget / Wie sie denn auch cine koͤstlicht 
tuͤngung in Weinbergen ist. 
Entgegen / were das Erdtreich hart / spissig / vnd zuutel Thon⸗ 
nicht / oder Letticht / so mus man aber dieselbe von des Bawmes 
Wurtzeln weg / vnnd andere gute Erde / wol tieff hinbey bringen / 
Oder zum wenigsten dieselbe spissige Erde mit Sandt vernugen 
das sur
	        
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