Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Wie Bewme richtigzu zeugen. Ioꝛ 
—ADD 
gelegenheit hat / bdie Gruben / darein man etwas setzen wil / zu erst / 
che man den stam ausgehoben / gegraben wuͤrde / Hamit des aus⸗ 
gehobenen stammes wurtzel / vnd sein auklebent Erdreich / nicht von 
Sonn ond Lufft ausgedorret / vnnd verweicket wuͤrde. Also vmb 
dieser gesahr willen / das die gegrabene Gruben / nicht auch aus 
dorrn / sol man dieselb nicht lang offen stehen lassen / Sonder das so 
man hinein setzen will alsbald thun. Dann duͤrre Lufft vnnd 
heisser sonnen schein / zihen alle natuͤrlich feuchtigkeit aus dem offnen 
Erdreich / vnnd welcken bald die wurtzel des ausgehobenen stam⸗ 
mes. 
9. Wann man auch starcke vnd eriwachsene stemme aushebet / 
ond an ander oͤrter versetzen wil / Damus man / ober ob angezo⸗ 
genen vleis / ihnen ihre ober Reiser verschneiden. Dann wann 
man jhnen zu viel Holtz lest / wils jhnen zu viel werden / vnten zu 
wurtzeln / vnd oben mit vberlegung zu treiben. 
Deis mus aber auch recht fuͤrgenommen werden / das sie nicht 
schlumps weis / vnd oben hin vnnd vngefehr / abgeschnitten oder ver⸗ 
* werden. Sondern das solches rechter maß vnd mit sieis ge⸗ 
Hehe. 22 
VOnd muß demnach die Reiser oder estichen / genaw an den au⸗ 
gen oder knospen abschneiden / vnd nicht lange sterrel oder teiser / ohne 
knospen / ober den andern knospen stehen lassen. Oenn weil durch 
dieselben / der natuͤrliche safft aus dem stamme / ohne verhinderung der 
knospen / durchteingen kan / so entgeht er dem gantzen stamme / vnnd 
dorret hernach / Welches nicht geschicht / wann du sie gleich vber 
einem knospen beschneidest. Dann also mus der verhinderte safft 
in das Aug oder knospen wircken / vnd denn zum gruͤnen vnd laube 
zu werfsen verursachen. 
Dann man sicht an allen stauden vnd Bewmen / das allzeit zu 
oͤberst an einem Reis ein Knosp stehet / welcher den ausgang / der na⸗ 
tuͤrlichen feuchtigkeit des Stammes vorhindert / Vnd in dem Bawm 
ond seinen Esten bleiben mus. 
Es were auch wol gut / Das alle verschnittene Est vnnd Esti⸗ 
hen / mit Leim vnnd Kuemist / in einander vermenget / oder mit 
Terpenthin Wax oder mit ander Bawm Salben / bekleibet vnnd 
verstrichen wuͤrden. So wuͤrde abermal demnatuͤrlichen sasst / 
zus des Bamwes Stam zu weichen gewehret. Vnnd muͤste / 
weil er immer in die hoͤhe wil / vnnd cheen suchet sein Wuckung / 
pij m die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.