Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Wice Bewme richtig zuzeugen. 906 
aber der gar grossen gelben Spilling hat / so er die darauff Bott / wird 
er Pslaumen bekommen / das er seinen Lust ersehen wird an der groͤs⸗ 
se derselben / Dann die Eingesatzte Reiser nemen des stammens art / 
darin sie gesatzt werden / an sich / wie von solcher weise hernach mehr 
gesagt werden wird. 
Wie man Quitten zeugen sol. 
(Vitten sind auch ein noͤtig vnd nuͤtzlich thun / beydes zur Spei⸗ 
se vnd Artzney. Solche aber in jre Gaͤrten zu erzeugen/ ha⸗ 
ben jhr viel — vnd Arbeidt angewendet / Etzliche ha⸗ 
ben es versuchet mit Botten vnd derselben Reiser/ auff Opfsel vnd 
Birnstemme / auch auff weiß oder Hagendorn gesatzt / aber verge⸗ 
bens / denn wenn sie gleich bekleibet sind / haben sie doch nicht sort 
gewolt / vnd sind vnwaͤchserlich geiwest / bis sie bolgendt gar verdor⸗ 
ret vnd verdorben sind. 
Am gewissesten kan man die zeugen / von shren Kernen / wenn 
man die sampt dem Groͤbitz stecket. Oder weiches noch gemeiner 
vnd besser isi / wenn man die Fexel oder Schießling / die bey der Stau⸗ 
den Wurtzel wachsen / vnd aufsschiessen / wann sie Wurtzel haben / 
abzeugt / vnnd serner / wo man sie hin haben wil / versetztt. Wenn 
man aber keine bewwurtzelte Spriesling oder Fexel haben kan / so schle⸗ 
get man die zweige der Stauden / so am nechsten bey der Eroestehen / 
ein in das Erdreich / gleich wie Weinteben / vnd lest ste den Sommer 
ober aiso liegen / vnd wenn sie wol gewurtzelt haben / so schneidet man 
sie von der Stauden ab / vnd zeucht sie auff / vnnd versetzet sie den 
Herbst oder Fruͤeling / wohin man wil. Also kan man fuͤglich zu die⸗ 
ser aat auch kommen. Stelteben aber cinen ort im Garren / da gut 
ett Erdreich ist / vnd dauon truͤckene vnd nesse ein mittelmessigkeit sey ,/ 
Wollen auch nicht stehen / da die Sonne den gantzen Tag hinschei⸗ 
net / denn sie lieben auch schatten mit zu / doth mus man sie setzen / da⸗ 
Ain der Windt wol kommen / das derselbe den Regen von jhrer Bluͤet 
wol abwehen vnd abschuͤttenkan. n 
Wenn du sie aber groß vnd seltzamer art haben wilt / so las dir 
ein Gefaͤs / von holtz / einen Trechs ler dreen / oder einen Toͤpffer von 
Thon / eines machen / vnd las darein angesichter / oder worzu du 
lust hast / graben. Darnach beuge eine junge Quitten / die noch am 
Aft / vnd im wachsen ist / in dasselbe geschir / vnuersehret / vnd onbe⸗ 
tast / vnd grabe solches in die Erde / so erfuͤllet die Quitten das gan⸗ 
tze Geschir / vnd nimmet die forn an sich / die in das Eeschir gegraben 
ist / vnnd wird lustig zu sehen. Das kan man auch mit Khirbiß 
thun. J 
Von 
H0
	        
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