Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Vorrede an den 
guter ordnung getrachtet / denn die bringet neben dem Lust / auch groͤs⸗ 
sen nutz vnd frucht / was aber ohne Ordnung vnd vnordentlich wird 
angefangen / das gehe im Lami auß. Ordnung aber macht dz manal⸗ 
ler vnkost vergisset / vñ bleibet die Hermende Kranckheit pænitere auß. 
Daum gleich wie ein weiser vñd verstendiger / wann er ein new ge⸗ 
bew aufffuͤren wil / dasselb zuthun nicht schlumpß weise fuͤrnimmet / 
Sondern selbst / oder mit rath vnd derer / so vmb solches gutwissen⸗ 
schafft haben / trachtet er darnach / wie solches ordentlich / foͤrmiteh/ 
vnd nach dem besten nutz koͤnne volzogen werden. Ja etliche / damit 
sie nicht jrren / oder vergeblich vnnd vnmuͤglich jr vñkost an solch ge⸗ 
bew wenden / lassen fie zuuorn che sie anfangen / ihnen das gantze ge⸗ 
bew oben vnd vnten / auff dem Pappier in grund legen / vnd durch den 
Jungen mastab / sichtlich reissen Etliche lassen jhnen ein verfuͤnger 
Form in holtz schneiden / damit sie alles fuͤr augen wolbetrachten koͤn⸗ 
nen. Vnd alßdenn faren sie allererst mit dem gebew fort / wenn sie se⸗ 
hen / das es richtig gefasset is. 
Eben also hat man sich N erbawung eines Gartens / auch gar 
wol fuͤr zu sehen / damit derselbe also angeleget vnd erbawet werde / da⸗ 
mit man sich der auffgewenden vnkost / hernach mit lust vnd nutz zu er⸗ 
getzenhabe. 0 
Das wir aber jetzt / der Bet vnd Gaͤnge ordnung geschweigen / 
denn diß wird sich an seinen ort sinden / wollen wir kuͤrtzlich / nur etwas 
von einem bawm Garten / erinneruug thum 
Denn mancher hat einen grossen raum Gartens / vnd der acht⸗ 
nach alzuwenig bewin darinnen / Nicht des wegen / das noch imselben 
ledige Pletz / grosser raum oder oͤrder wer / da nichts stend. Sondern 
dieweil sie ohne alle Ordnung nur schlumpß weise gesetzet sind. Fuͤl⸗ 
len siet den gantzen Garten auß / auch also / das die bewme aucinander 
jrren vnd einer dem andern schaden thut. J 
Wann aber im setzen Ordnung gehalten werden / dauon her⸗ 
nach im drittentheil dieses Buches gehandelt wird. So hette man 
nicht allein vielmehr der bewme / sondern auch an alle hinberung / ei⸗ 
ner des andern / in solchen ort oder raum bringen koͤnnen. Ferner hat 
es also vnd auff soiche weise einen schoͤnen lustigen prospedcum/ puhnd 
durchschawung gegeben. 
Nach betrachtung einer richtigen Ordnung in cinem Garten / Ist 
Ein Sjnvnd albdenn das fuͤrnembste / das man nach einem guten vnd wolgeũb⸗ 
ten Garten trachte / deun an solchem viel gelegen / der die gemachte vnd 
Berinn. guffgerichte Ordnung in seiner wirde erhalte / das zerfallene vnd zer⸗ 
brochene wieder auffrichte / vnd alles in seinem wesen vnd wirde erhal⸗ 
te / damit man nicht Jaͤrlich einen so mit Ordentlicher außtheilung 
ymbgehen kan / wieder holen muͤsse. 
Er muß auch gut wissenschafft haben / vmb die art vnd Natur 
der Garten gewaͤchse / damit er ein jedes an seinen ort setzen thue / 
deñ nicht alle gern beysammen stehen / vnd find vnter demselben so wol 
als vnter andern Creaturen Gottes / Symphatix & Aut, pathiæ So 
swil 
— 
3 ⸗ 
Wissenschafft 
der Gasken 
gewechse.
	        
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