Volltext: Im Trommelfeuer

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Ran an den Feind! 
Unsere Haubitzzabteilung, die bis dahin bei Lager Kaisertren in Reserve 
gestanden hatte, wurde jetzt dem Artilleriekommandeur Oberst von Mühlen, 
unterstellt. Wir waren ihm sehr willkommen; denn er hatte am 26. Sep— 
tember einen großen Teil seiner Artillerie verloren und zwei Tage schwerster 
Kämpfe hinter sich. Oberst von Mühlen gab nun folgenden Befehl: „4. und 
2. Batterie 492 gehen im Lager Kaisertreu in eine Aufnahmestellung; über 
die 3. Batterie verfüge ich selbst“. Wir sollten, im Falle der Feind über die 
Navarin-Höhe vordringe, auf der Höhe zwischen Lager Kaisertren und 
Somme⸗Py in Stellung gehen. Der Sinn dieses Befehls war so, wie er ge⸗ 
geben war, für uns alte Artilleristen nicht ganz durchsichtig. Deshalb griff 
unser Abteilungskommandeur Major Zimmermann, nach eigenem Ermessen, 
der Gefechtslage entsprechend, sehr geschickt in die Kampfhandlung ein und 
ging, nachdem ihm auch unsere 3. Batterie 192 unterstellt worden war, mit 
seiner ganzen Abteilung in eine Lauerstellung nördlich der Höhen 
Somme⸗Py, um den Gegner, sobald er über die besagte Höhe vordrang, mit 
Feuer zu überschütten. Die Protzen blieben dicht hinter den Geschützen. Kurz 
darauf gab Oberst von Mühlen eine neue Anweisung. „Der letzte Befehl, 
den ich Ihnen gegeben habe, Herr Major Zimmermann, ist hiermit aufge⸗ 
hoben. Gehen Sie sofort mit Ihrer Haubitz-Abteilung rechts und links der 
Straße Somme⸗-Py —Souain jenseits Somme⸗Py in Stellung und renken 
Sie sofort 780 Meter rechts und links der Straße Sperrfeuer ein; Sie 
haben vor der Hand nur Infanterieziele zu bekümpfen. Die in dem ange— 
wiesenen Abschnitt stehende 3. Batterie des rheinisch⸗westfälischen Feldartille— 
rie Regiments Nr. 15 unter Hauptmann von Reinsagen (an dieser Stelle 
stand später die hannoversche 3./10 von Viers), ist Ihnen mit unterstellt. 
Alles was Sie nun führen, heißt, Gruppe Zimmermann“. Nehmen Sie eine 
Batterie östlich der Straße Somme⸗Py —GSonain, (das geschah durch die 
2./492, Oberleutnant Rietzel), die anderen Batterien westlich genaunter 
Straße (das geschah durch die 4. Batterie Hauptmann Scheibe und die 
3.492, Hauptmanu d. R. Dr. Schlotte). Höchste Eile geboten!“ Die uns 
nen zugeteilte Batterie 3./15 stand schon längere Zeit hier im Feuer und 
war ein UÜberbleibsel einer in den vorangehenden Gefechtstagen schwer mitge⸗ 
nommenen Feldartillerie-Abteilung. 
An Major Zimmermann kam der Befehl, die BeStelle (Beobach⸗
	        
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