Volltext: Im Trommelfeuer

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einzelnen Reiter, Meldegänger, kleine Patronillen und dergleichen, wenn sie 
sich im Vorgelände zeigten, und schickte auf diese Weise gleich mehrere Grup— 
pen Artilleriegeschosse herüber, um sie zu erledigen. Ich entsinne mich eines Ge— 
fechtstages nach dem 6. Oktober, als ich mit dem Abs chnittskommandeur Oberst 
von Röder, seinem Adjutanten und dem Einj. Freiwilligen Unteroffizier Dr. 
Möller nach den vordersten Stellungen ging, um einen Geschützstand für 
einen Sonderauftrag auszusuchen. Es handelte sich damals darum, die vorher 
von unserer 192er Jufanterie gemeldeten französischen Maschinengewehr— 
nester in Nähe der Navarin Ferme auszuheben. Kaum waren wir hinter 
einer kleinen Anhöhe hervorgetreten, als wir auch sofort vom Feinde bemerkt 
und mit 8 Gruppen beschossen wurden, glücklicherweise ohne getroffen zu wer— 
den. Ein Seitengraben, in den wir sprangen, deckte uns gegen Sicht. Jetzt 
ließ der Franzose von weiterem Schießen ab, vielleicht hielt er uns für er— 
ledigt. 
Auch die feindliche Fliegertätigkeit an der Front nahm jetzt allenthalben 
wieder zu. Der Feind hatte in Erfahrung gebracht, daß deutsche Truppen— 
verstärkungen von der Ostfront nach dem westlichen Kriegsschauplatz im An— 
marsch seien. Darunter befanden sich auch Truppen unseres X. Korps. Viel⸗ 
leicht vbermuteten die Franzosen, daß nun deutscherseits ein größerer Augriff 
erfolgen werde, da unsere Westfront jetzt durch aukommende Truppenteile der 
Ostarmee verstärkt worden war. Aber so kurzsichtig war unsere O. H. L. 
(Oberste Heeresleitung) doch nicht. Sie brauchte unsere Truppen für andere 
Zwecke nötiger, als sie im nutzlosen Anstürmen dem Feuer der französischen 
Geschütze und Maschinengewehre preiszugeben. 
Das Armee-Oberkommando 3 beschränkte sich aber jetzt nur auf gewisse 
Teilunternehmen. Es forderte nach Abflauen der französischen Angriffe zu⸗ 
nächst eine Säuberung der deutschen Gräben von allen Franzosennestern und 
strebte gleichzeitig eine Verbesserung der vielfach ungünstig verlaufenden Ver— 
teidigungsfront an. Zu diesem Zwecke unternahm am 15. Oktober früh zu— 
nächst die 24. (sächsische) Reserve-Division einen gut vorbereiteten, von Er— 
folg gekrönten Angriff auf ein noch aus der Zeit der Septemberkämpfe öst⸗ 
lich von Aubérive verbliebenes Franzosennest, wobei über 600 Gefangene 
eingebracht wurden. Spätere erfolgreiche Angriffe in dieser Gegend wurden 
noch durchgeführt von Zerstörungsabteilungen des X. Korps, der 50. J. D.; 
28. J. D.; 29. J. D.; und der 23. (sächsischen) Reserve-Division. 
Nebenbei sei bemerkt: infolge der großen deutschen Siege über die Rus—
	        
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