Volltext: Im Trommelfeuer

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rung des Abschnittes für irre erklärt wurde, weil er in Erfüllung dieses sehr 
schwierigen Auftrages seine Kompagnie im sogenannten Gänsemarsch vor— 
gehen ließ. Die betreffenden oberen Dienststellen lebten damals in der An⸗ 
nahme, daß Lt. Dorn und seine ganze Kompagnie auf diese Weise zum Teufel 
gehen würden. Aber es kam anders, als man gedacht hatte. Und wie bestaun—⸗ 
ten unsere führenden Stellen den geradezu meisterhaft durchgeführten Auf— 
trag, diese Art des in Stellunggehens einer angriffsbereiten Truppe, als man 
erfuhr, daß der Führer der Kompagnie Lt. Dorn, mit seinen gesamten Leu⸗ 
ten, durch schweres Trommelfeuer hindurch unbehelligt die befohlene vordere 
Stellung erreichte, ohne dabei auch nur einen einzigern Mann zu verlieren. 
Hinsichtlich dieses Gelingens konnte jetzt Lt. Dorn seine Kompagnie in voller 
Einsatzbereitschaft (Gefechtsstärke) zum Sturm vorführen und in die feind⸗ 
lichen Gräben eindringen, wobei er viele Gefangene und Material einbrachte. 
Wie Kamerad Dorn selbst zugibt, schrieb er dieses geglückte Unternehmen 
außer der Tapferkeit seiner Leute und seiner Entschlossenheit, hauptsächlich 
seiner früheren artilleristischen Ausbildung zugute, die ihn gelehrt hatte, wie 
man sich je nach der Art des Artillerieschießens als Infanterist verhalten 
muß, um sich dem starken feindlichen Artilleriefeuer ganz oder teilweise zu eut⸗ 
ziehen. Und so hat sich dieser Führer und seine brave Kompagnmie in allen wei⸗ 
teren Schlachten und Gefechten des Weltkrieges glänzend bewährt. Für diese 
Glanzleistung sei Lt. Dorn auch heute noch gedankt, ganz besonders von seinen 
Leuten, die sich in freudiger Hingabe seiner Führung anvertraut hatten. 
Damals wurde auch ein in den ersten Kampftagen verloren gegangenes 
großes Schiffsgeschütz, das vom deutschen Kreuzer Vineta dorthin gebracht 
worden war, von Truppen der 26er Bayern und 1092er Sachsen zurück— 
erobert. 
Am 8. Oktober hatte Hptm. Fiedler die Führung des II. Batls. über— 
nommen, Hptm. Stübel die Führung des III./ 492, mit welchem er in der 
Nacht die 37. Inf. Brig. ablöste. Das Batl. bezog Stellung in Nähe des 
M. G. Lagers östlich der Straße Somme-Py —GSouagin. Es begann sofort 
mit dem Ausbau von Stützpunkten und Säubern des Vorgeländes vom 
Feinde, wobei dieser oft verzweifelten Widerstand leistete. 
Der Stab mit 10., 14. und 12. Komp. rückte trotz heftigen feindlichen 
Feuers nach dem M. G.Lager östtlich der Straße Somme⸗Py Souain 
vor. Nachdem die Führung des Batls. den vorliegenden Abschnitt übernom—⸗ 
men hatte, wurde ein Zug der 14. Komp. in vorderer Linie eingesetzt. Die
	        
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