Volltext: Im Trommelfeuer

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So war auch dieser Großangriff der Franzosen abgeschlagen. Freund 
Feind aber hatten schwere Verluste. 
Was unsere abgekämpfte Infanterie an Heldenmut und Opfersinn in 
diesen schweren Tagen geleistet hat, vermag nur der richtig zu schätzen, der 
Augenzeuge dieser Schlacht war. 
Nach heftigem langen Ringen lernten die Franzosen infolge der unge— 
heuren Verluste, die sie bis jetzt erlitten hatten, einsehen, daß eine Weiter— 
führung des Kampfes in dieser Form aussichtslos war. Sie fluteten, alles 
hinter sich wegwerfend, in ihre Gräben zurück, und die Kämpfe flauten all— 
mählich ab. Weiter links von uns dauerte der Kampf bei Tahure noch fort, 
wo Deutsche und Franzosen um Verbesserung ihrer Stellungen hart mitein— 
ander kämpften. 
Auch an diesem Tage hatten die Franzosen große Verluste au Toten 
und Gefangenen. Dagegen hatten sich unsere Truppen wieder aufs vortreff— 
lichste bewährt. Trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit hatten sie nicht nur 
im großen und ganzen die Stellung gehalten, sondern im zähen Ringen den 
Gegner, soweit er an einzelnen Stellen Vorteile gewonnen hatte, wieder zu— 
rückgeworfen. Auch hier erwies sich die völlige Uberlegenheit der deutschen 
Soldaten im stärksten Feuerkampfe. Wer möchte da heute verzagen, wo wir 
in Deutschland neu aufgerüstet haben? 
Überall wurden jetzt die feindlichen Verluste offenkundig. Das Schlacht— 
feld war bis zu den deutschen Linien hin besät mit Toten und Verwundeten. 
Die Leichenhaufen türmten sich hoch auf. Die Mühle Somme⸗Py war stark 
angefüllt von toten und verwundeten Franzosen, unter denen sich viele Farbige 
befanden. Diese hatten in Ermangelung von Verbandzeug zur Stillung des 
Blutes alles mögliche wie Gras, Lappen, Holzpflöcke und dergleichen in die 
Einschußöffnungen gepfropft. 
Das Schlachtfeld bot ein trauriges Bild. Die ganze Gegend war im 
weiten Umkreis verwüstet. Granattrichter reihten sich zu Tausenden und aber 
Tausenden aneinander, besonders längs der aufgewühlten und zerschossenen 
Gräben. Der ganze Erdboden war von dem Puloerdampf krepierender Ge⸗ 
schosse geschwärzt oder aschfahl. Weithin zeigten sich die Spuren der ver⸗ 
flossenen Kampftage. Wohin man sah, gewahrte man ein Bild des Grauens 
und der Verwüstung. Dort, wo einst blühende Ortschaften und stattliche Ge— 
bäude standen, in denen sich Menschen zu gemeinsamer friedlicher Arbeit die 
und
	        
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